Löwenzahn für`s Pferd
Aktuell leuchten die Wiesen wieder gelb – der Löwenzahn macht sich breit. Was auf großen Wiesen sehr schön aussieht, kann im Blumenbeet, zwischen den Gartenstufen oder sogar in der geteerten Auffahrt die Nerven ziemlich strapazieren. Man, zupft und jätet, doch er kommt immer wieder. Nicht nur für die Hobbygärtner, auch für die Pollenallergiker kann er eine ziemliche Plage sein. Dabei ist der Löwenzahn eigentlich eine faszinierende und vielseitige Heilpflanze – auch für unsere Pferde.
- Botanische Zuordnung: Asterales (Asternartige)
- Vorkommen: auf der ganzen Erde außer in Polarregionen
- Liebste Umgebung: nahezu überall, vorzugsweise auf Wiesen
- Größe: bis zu 50 cm hoch
- Erkennungsmerkmale:
- gelbe Blüten
- gezahnte Blätter
- schlanke, mit haarigen Flugschirmen ausgestattete Früchte
- Hauptwirkstoff: Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Triterpene, Schleimstoffe, Inulin, Kalium
Der Löwenzahn verfügt über einige Merkmale, die verstehen lassen, warum er sich überall und zahlreich durchsetzt: Seine dicke Pfahlwurzel kann über einen Meter tief in die Erde ragen. Das heißt, man entfernt meist nur das obere Stück, wenn man oberirdisch zieht – und der Löwenzahn kommt an derselben Stelle wieder.
Seine dichten, rosettenartig angeordneten Blätter machen sich im wahrsten Sinne des Wortes so breit, dass andere Kräuter regelrecht verdrängt werden. Auch regelmäßiges Mähen hilft nichts: Der Löwenzahn passt sich der Schnitthöhe an und bleibt dann einfach kurzstieliger, seine Blätter legt er in dichten Rosetten flach auf den Boden.
Löwenzahn – ein Helfer für die Leber
Verdauungsfördernd, appetitanregend, gallensekretionsfördernd, leberstoffwechselanregend und harntreibend – all diese Eigenschaften treffen auf den Löwenzahn zu. Er ist also ein wahres Multitalent, der seine Hauptwirkungen den in den Blättern enthaltenen Bitterstoffen und Flavonoiden verdankt. Damit ist er unter anderem neben der Mariendistel und der Artischocke ein zuverlässiger Helfer, wenn es darum geht, die Leber unserer Pferde zu unterstützen. Die wichtigste Aufgabe dieses Organs ist das Entgiften des gesamten Organismus.
Dabei „kümmert“ sich die Leber sowohl um körpereigene Abbauprodukte als auch um körperfremde Substanzen. Kurz gesagt filtert und reinigt sie das Blut, macht Giftstoffe unschädlich und scheidet diese aus. Gerade bei Verstopfungen, Blähungen oder anderen Verdauungsstörungen, die auf ein Leberproblem zurückzuführen sind, kann der Löwenzahn Abhilfe verschaffen.
Auch die Nieren profitieren vom Löwenzahn
Aufgrund des hohen Kaliumgehalts in seinen Blättern verfügt der Löwenzahn auch über eine harntreibende Wirkung, so dass dank ihm neben der Leber auch die Nieren aktiviert werden. Das führt wiederum dazu, dass die Stoffwechselabbauprodukte rascher aus dem Pferdekörper transportiert werden können. Somit empfehlen wir die Fütterung von Löwenzahnkraut zum einen zur kurweisen Entschlackung oder zum anderen in akuten Fällen wie angelaufenen Beinen, Ekzemen etc.
Löwenzahn zur Anregung der Verdauung
Bereits in alter Literatur findet man Überlieferungen über die Heilpflanze Löwenzahn, die schon damals als eines der beliebtesten Mittel zur Regulierung des Verdauungsablaufs galt. Als Beilage in Form eines Löwenzahn-Salates beispielsweise hilft er uns Menschen, „schweres“ Essen leichter zu verdauen.
Auch unsere Pferde profitieren von dieser Eigenschaft, da sich die Heilpflanze wohltuend auf die Darmflora auswirkt. Diese kann in Zeiten einer Fütterung unhygienischen Heus oder bei einem abrupten Wechsel zwischen verschiedenen Heusorten etc. schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Auch Futterumstellungen oder das Anweiden im Frühjahr sowie die Umstellung auf die Winterfütterung im Herbst stellen immer wieder eine Herausforderung für die Darmflora dar.
Kommt es deshalb zu Verdauungsproblemen, können Blähungen, Kotwasser, Durchfall und Koliken die Folge sein. Hier raten wir dazu, den Darm schonend zu unterstützen – beispielsweise in Form von Löwenzahn.
Fütterungsempfehlung für den Löwenzahn
Ein Großpferd mit 600 kg Körpergewicht sollte am Tag zwischen 20 und 40 g Löwenzahn gefüttert bekommen, Ponys und Kleinpferde die Hälfte. Er kann trocken zum Krippenfutter gegeben oder mit heißem Wasser übergossen werden. Alleine gefüttert kann der Löwenzahn schon viel bewirken. In manchen Fällen empfiehlt sich allerdings eine Kombination mit anderen Heilpflanzen. Im Falle einer Entschlackungskur erhöht sich die Wirkkraft beispielsweise durch die Kombination mit Brennnessel und Birkenblättern.