Ein starkes Immunsystem – das wünscht sich jeder Reiter für sein Pferd. Immun bedeutet so viel wie „rein gegen etwas unempfindlich sein“, System bedeutet „aus verschiedenen Komponenten bestehend“. Es ist folglich ein Zusammenspiel von mehreren Schutzmechanismen, welches für die Abwehr von Viren, Bakterien, Pilzen, aber auch Einzellern oder Parasiten zuständig ist. So abstrakt sich dies anhört, eines davon kann man sogar anfassen – die Haut.
Ein starkes, funktionierendes Immunsystem ist für jedes Pferd von Bedeutung. Pferde mit geschwächtem Immunsystem haben zum Beispiel wiederkehrende Infekte, leiden an Pilz, wirken schlapp und können keine Leistung erbringen. Viele Faktoren haben Einfluss auf ein Funktionieren dieses Systems. Haltung und Fütterung lassen sich zu Gunsten einer starken Abwehr optimieren.
Die allgemeine Immunabwehr des Pferdes
Um die ständigen Angriffe durch zahlreiche Krankheitserreger, vor allem Bakterien und Viren, abzuwehren, verfügt das Pferd über ein komplexes Immunsystem. Vereinfacht gesprochen besteht das Immunsystem beim Pferd aus drei miteinander vernetzten Schutzeinrichtungen.
Als erste, unspezifische Barriere fungieren die Haut und die Schleimhaut. Deren allgemeine Abwehr geschieht zum Beispiel durch Magensäure, Enzyme im Schleimhautsekret und das spezifische Hautmilieu. Nüsternsekret, Tränenflüssigkeit und Speichel verhindern ein Eindringen von Keimen über Körperöffnungen. Schweiß und Talg auf der Haut hemmen unerwünschte Mikroorganismen im Wachstum. Die aggressive Magensäure lässt mit dem Futter aufgenommenen Keimen wenig Chance.
Der Darm mit seiner Schleimhaut ist ebenfalls Teil dieses Systems. Über 70 Prozent der Immunzellen befinden sich hier. Er ist in der Lage zwischen benötigten Nährstoffen und guten Mikroorganismen einerseits sowie und pathogenen Erregern andererseits zu unterscheiden. Ein gesunder Darm und eine intakte Haut haben somit großen Einfluss auf die Gesundheit und ein starkes Immunsystem des Pferdes.
Gelangen Erreger jedoch durch diese erste Barriere des Immunsystems, kommt der zweite Schutzmechanismus zum Einsatz. Bestimmte weiße Blutkörperchen, die Leukozyten, wehren Krankheitserreger ab oder fressen sie auf. Einige können sich über das Blut aktiv dort hinbewegen, wo der Körper sie braucht. Andere finden sich z.B. in Lymphe, Leber, Lunge und Nieren. Diese Abwehr ist unspezifisch, sie funktioniert, ohne dass der Körper des Pferdes je Kontakt zu diesen Erregern hatte.
Das Immunsystem des Pferdes ist dadurch in der Lage die Selbstheilung zu aktivieren. Zu Beginn einer Infektion sinkt der Wert der Leukozyten im Blut zunächst, um dann schnell anzusteigen. Die vielen Leukozyten bildet das Pferd, um die Krankheitserreger schnell und effektiv zu bekämpfen. Ein Blutbild kann aufzeigen, in welchem Stadium sich die Infektion befindet. Ist der Keim besiegt, sinkt die Zahl der Leukozyten wieder.
Das spezifische Immunsystem des Pferdes
Eine spezifische Abwehr erfolgt über die Antikörper. Das Pferd bildet diese Antikörper passend zum jeweiligen Krankheitserreger, wenn es Kontakt mit diesem Erreger hat. Ein Teil der Leukozyten sind sogenannte Lymphozyten. Diese Lymphozyten erzeugen die Antikörper.
Antikörper können nur den Erreger, das Antigen, für das sie gebildet wurden, bekämpfen. Bei zukünftigem Kontakt mit dem gleichen Erreger bleiben die Pferde immun. Dies bedeutet, dass sie nicht nochmal oder deutlich weniger schwer an dieser Infektion erkranken. Das ist ein Grund, warum Fohlen oder Jungpferde oft heftiger und öfter krank werden als ältere Pferde. Ihr Immunsystem ist noch nicht „trainiert“.
Ein erhöhter Wert der Lymphozyten im Blutbild kann auf Infektionen hindeuten. Fieber ist übrigens eine Reaktion des Immunsystems, um Erreger zu bekämpfen. Durch die hohe Körpertemperatur gehen Krankheitserreger zu Grunde, Immunzellen hingegen mögen es warm.
Allergien – eine Funktionsstörung des Immunsystems
Auch Allergien haben etwas mit dem Immunsystem zu tun. Sommerekzem, Heustauballergie oder eine Reaktion auf Pollen: Allergien sind bei Pferden nicht selten. Pferde, die an Allergien leiden, haben eine Funktionsstörung des Immunsystems. Im Körper des Pferdes findet eine Immunreaktion auf ein an sich harmloses Antigen statt.
Normalerweise unterbinden so genannte T-Unterdrückerzellen diese Reaktionen. Bei Allergiker-Pferden ist dies nicht der Fall und es entstehen Symptome wie Husten oder Juckreiz. Ein Immunsystem, welches ständig an der falschen Front kämpft, belastet den ganzen Stoffwechsel und frisst nötige Nährstoffe.
Das Immunsystem bei einem Pferd mit Allergie sollte man stärken, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Fütterung und möglichst wenig Kontakt mit dem Allergieauslöser ist hilfreich, um das Immunsystem zu stabilisieren.
Ursachen eines schwachen Immunsystems
Ein schwaches Immunsystem beim Pferd kann viele Ursachen haben. Chronische Krankheiten wie das Equine Metabolische Syndrom (EMS) oder Cushing haben ein schlechtes Immunsystem zur Folge. Pferde mit Leberproblemen, Allergien oder alte Pferde sind ebenfalls in der Abwehr geschwächt, vor allem wenn weitere Faktoren wie Fellwechsel hinzukommen.
Auch Parasiten können Einfluss auf das Immunsystem nehmen und dies schwächen. Eine schlechte Fütterung mit zu langen Fresspausen, unausgewogenen Nährstoffen und zu wenigen Spurenelementen (Zink, Selen) und Vitaminen haben ebenfalls negativen Einfluss auf das Immunsystem des Pferdes. Sind Pferde im Herbst und Winter ständig kalten und nassen Witterungseinflüssen ausgesetzt, schwäch dies das körperliche Abwehrsystem zusätzlich.
Ein unterschätzter Punkt sind auch stressige Situationen wie lange oder ungewohnte Transporte, anstrengendes Training oder konfliktreiche Sozialkontakte. Ställe, in denen die Pferde häufig wechseln, haben öfter mit Krankheiten zu tun. Die Abwehr der Pferde ist durch den ständigen Kontakt mit neuen Erregern sehr gefordert. Sogar Medikamente können das Immunsystem schwächen, man denke hier zum Beispiel an Antibiotika.
Das Immunsystem des Pferdes stärken
Bei all diesen Faktoren gerät das Pferd leicht in einen Teufelskreis aus schwachem Immunsystem und Krankheiten, die es weiter schwächt. Leidet das Pferd beispielsweise an Pilz, Mauke oder Sarkoid, ist dies ein Zeichen, dass das Immunsystem gestärkt werden sollte.
Auch eine artgerechte Pferdehaltung wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus und in diesem Zusammenhang machen sich bereits kleine Veränderungen schnell bemerkbar. Wer die nachfolgenden Punkte beachtet bzw. im Falle eines geschwächten Immunsystems optimiert, kann das Abwehrsystem seines Pferdes unterstützen.
Was wir Menschen vom Arzt empfohlen bekommen, können wir eins zu eins auf unsere Pferde übertragen. Denn wir Stubenhocker sind ebenso empfindlich wie Pferde, die ständig in der Box stehen müssen. Dazu kommt, dass die im Stall stehende, oft stickige Luft die Atemwege des Pferdes belastet. So ist in jedem Fall eine staubfreie Umgebung durch hochwertige Einstreu essentiell. Dazu spielt die Bewegung eine wichtige Rolle – fehlt diese, werden diverse Stoffwechselprozesse im Pferdekörper nicht angekurbelt und das Immunsystem kann nicht richtig arbeiten.
Pferde sind Fluchttiere und von Haus aus sehr sensibel. Gemäß des Fluchtinstinkts spüren sie Unruhe oder Anspannung in ihrer Umgebung schnell – und das kann sich, kommt es immer wieder zu derartigen Situationen – auch auf deren Gesundheit auswirken. Als erstes spielt dann meist der Darm nicht mehr mit, es kommt zu Kotwasser oder auch Koliken. Aus diesem Grund sollte Stress im Pferdealltag stets minimiert werden. Auf den ersten Blick nicht wirklich stressig erscheinen lange Transporte oder eine neue Stallumgebung beziehungsweise die Eingliederung in eine neue Herde. Doch auch derartige Situationen können sich negativ auf das Immunsystem auswirken. Eine stabile Herdensituation hingegen gibt dem Pferd Sicherheit und minimiert seinen Stress.
Hat ein Pferd beim Training geschwitzt, sollte es ausreichend lang im Anschluss in ruhigem Schritt bewegt bzw. mit einer Abschwitzdecke eingedeckt werden, wenn es dann noch immer nicht trocken ist. Vor allem bei extremen Wetterbedingungen darf das Pferd nicht abrupt auskühlen oder sich erkälten. Bei empfindlichen Pferden kann in Erwägung gezogen werden, diese bei langanhaltender Kälte oder Regen auch dauerhaft einzudecken.
Sonderfall: Neu geborene Fohlen – kaum auf der Welt, verfügen diese über ein äußerst schwaches Immunsystem. Denn sie nehmen ihre ersten Antikörper erst über das Colostrum der Mutterstute über die Muttermilch auf. Daher darf gerade bei den Kleinen nicht in Vergessenheit geraten, ihr Immunsystem zu schützen, sprich sie vor extremen Wetterbedingungen zu schützen und Krankheiten zu vermeiden. Dasselbe gilt für die Senioren. Denn auch die älteren Pferde haben ein schwächeres Immunsystem. Der Stoffwechsel wird im Alter zunehmend träger und damit verbunden lassen die Abwehrkräfte nach. Damit gelten sie nicht nur anfälliger für Krankheiten, sondern haben mit dem Krankheitsverlauf dann auch länger zu kämpfen als jüngere Tiere.
Wer merkt, dass sein Pferd oft krank ist und die Immunabwehr nicht wirklich wieder in Gang kommt, der sollte auf jeden Fall einen Tierarzt zu Rate ziehen. Denn nicht selten nehmen im Grunde leichte Erkrankungen einen chronischen Verlauf.
Impfungen unterstützen die Abwehr des Pferdes bei der Bekämpfung von Krankheiten.
- INFO TO GO – Stabilisierung des Immunsystems der Pferde
- Das Immunsystem besteht aus drei Barrieren. Haut und Schleimhaut, Abwehrzellen und Antikörper wehren Krankheitserreger ab oder bekämpfen sie.
- Artgerechte Haltung, angepasstes Training, Bewegung und optimale Fütterung mit allen Nährstoffen halten das Immunsystem stabil und somit das Pferd gesund.
- Mit spezifisch auf die Unterstützung der Abwehr der Pferde ausgerichteten Kräutern, Vitaminen und Spurenelementen lässt sich das Immunsystem stärken.
Das Immunsystem des Pferdes durch Fütterung stärken
Damit die Immunabwehr reibungslos laufen kann, ist eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen nötig. Zink sowie die Vitamine C, E und die B-Vitamine sind bewährte Mittel, um das Immunsystem des Pferdes zu stärken. Pferde können in ihrem Darm selbst Vitamin C herstellen. Jedoch ist der Bedarf im Krankheitsfall größer als die eigene Synthese. Eine Supplementierung ist zur Stärkung bei schwachen Abwehrkräften ratsam.
Zink stärkt die Abwehr des Pferdes, ist für eine intakte Haut und Schleimhaut unerlässlich und für die Bildung neuer weißer Blutkörperchen nötig. Um das Immunsystem des Pferdes natürlich zu unterstützen, sind Kräuter oder Kräuterkuren mit ihren sekundären Pflanzenstoffen eine erprobte Möglichkeit. MASTERHORSE RESISTANT ist eine Mischung bewährter Abwehrkräuter zur Unterstützung des Immunsystems.
Echinacea, oder auch Sonnenhut genannt, wirkt stimulierend auf das Immunsystem des Pferdes. Die Kamille verfügt über bakterienhemmende Eigenschaften. Die Hagebutte liefert viel Vitamin C und ist bei Atemwegserkrankungen erprobt. Das enthaltene Isländisch Moos unterstützt die Schleimhaut von Darm und Atemwegen und hat eine antibakterielle Wirkung. Der Weißdorn ist für das Herz. RESISTANT ist pelletiert oder als geschnittene Kräuter erhältlich.
Schonend kaltgepresstes MASTERHORSE SCHWARZKÜMMELÖL unterstützt als Multitalent mit wertvollen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren die Haut, die Atemwege sowie die Abwehrkräfte. Optimal auch im Fellwechsel. MASTERHORSE ZINK-PRO enthält reichlich organisch gebundenes Zink, Vitamin C und Hagebutten und stärkt so das Immunsystem.
Der Stallmeister-Tipp: In Zeiten erhöhter Belastung kann Der Stallmeister SchutzPatron forte einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte des Pferdes leisten. Darin sind die Vitamine A, C und E sowie das Spurenelement Selen ebenso enthalten wie effektive Antioxidanzien, die die Zellen vor aggressiven Stoffen schützen und das Immunsystem des Tieres nachhaltig stärken. Das enthaltene Eisen sorgt für eine ausreichende Blutbildung und einen optimalen Sauerstofftransport im Körper. Lysin rundet die Rezeptur ab; es ist eine für das Pferd essenzielle Aminosäure, die die Zellteilung gezielt anregt. Darüber hinaus wird der Aminosäure eine antivirale Wirkung zugesprochen.