Mauke beim Pferd – die Ursachen und die richtige Behandlung
Die Haut unserer Pferde schützt deren Körper vor Umwelteinflüssen, regelt ihre Körpertemperatur und den Wasserhaushalt, stellt einen bedeutenden Speicher für Wasser, Elektrolyte, Fett, Vitamine und Eiweiß dar und ist außerdem ein wichtiges Sinnesorgan; solange sie gesund ist. Eine Hauterkrankung, die bei Pferden nicht selten auftritt, stellt die Mauke dar. Bei Mauke – auch als Fesselekzem bekannt – handelt es sich um eine schmerzhafte, entzündliche Hauterkrankung in den Fesselbeugen der Pferde. Die Frage nach der Entstehungsmöglichkeit gleich zu Beginn kurz zusammengefasst: Die Haut ist an den betroffenen Stellen dünner als üblich geworden; unerwünschte Bakterien können leichter in die Pferdehaut eindringen. Ist dies einmal geschehen, können sich die schädigenden Mikroorganismen vermehren und es kommt zu dem für Mauke typischen, schorfigen, manchmal auch nässenden und eitrigen Erscheinungsbild. Und jeder, der schon einmal ein Pferd mit Mauke versorgt hat, weiß: Diesen Zustand wieder loszuwerden, kann einige Zeit mühevoller Pflege bedeuten. Und damit das auch gelingt, sollte immer als erstes die Ursache gefunden und eliminiert werden.
Was ist unter der Hauterkrankung Mauke beim Pferd zu verstehen und welche Pferde sind besonders betroffen?
Mauke tritt überwiegend in den feuchten Monaten im Herbst und Winter auf. Hat das Pferd sich ein solches Fesselekzem „eingefangen“, kann sich diese in drei verschiedene Erscheinungsformen zeigen: Trockene Mauke mit Krusten- und Schorfbildung, nasse Mauke mit nässenden, übelriechenden Hautausschlägen und warzige Mauke mit warzenartigen Hautveränderungen. So unterschiedlich sie in ihrer Optik erscheinen, so haben sie – sehr zum Leidwesen der Pferde – doch einige Gemeinsamkeiten: Zunächst kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass jeder Art dieser Entzündung eine Hautreizung vorausgeht. Dazu steht fest, dass Mauke in den allermeisten Fällen paarweise auftritt und verhältnismäßig öfter an den Hinterfüßen als an den Hintergliedmaßen. Befindet sich die Mauke dann in einem fortgeschrittenen Stadium, kann die Entzündung der Haut für das Tier so schmerzhaft sein, dass die betroffenen Pferde stark lahmen.
Im Zusammenhang mit dem Auftreten einer Mauke stellen sich uns an unserem Beratungstelefon immer wieder dieselben Fragen: Zunächst ist interessant, ob Pferde, die in einem Offenstall leben oder sich viel auf matschigen Flächen aufhalten, generell anfälliger für Mauke sind im Vergleich zu Pferden in Boxenhaltung? Dann könnte man vielleicht auch vermuten, dass es für Mauke besonders anfällige Rassen geben könnte. Und auch die Fellfarbe könnte vielleicht eine Prädisposition ausmachen, denn es stellt sich oft die Frage, ob Mauke wirklich häufiger Pferde mit weißen Fesseln betrifft. Um diese Fragen zu beantworten, lässt sich so viel sagen: Natürlich bestätigen auch bei der Maukeprophylaxe die berühmten Ausnahmen die Regel. Fakt ist: Stehen die Pferde immer wieder über einen längeren Zeitraum auf oder auch in nassem Boden, wird die Haut aufgeweicht. Abhängig davon, wie „dicht“ die Hautzellen des einzelnen Pferdes zusammenhalten und wie gut die Immunabwehr der Haut daraus resultierend ist, können die Bakterien mehr oder weniger leicht eindringen.
Mauke beim Pferd - Was tun?
Die Hauteigenschaft wird in den meisten Fällen vererbt. Stehen die Hautzellen der Pferde „dicht“ zusammen, sind damit auch die Durchblutung und der Lymphfluss besser. Aufgrund von Vorschädigungen wie abgeheilten Verletzungen können diese Eigenschaften geschwächt werden und die Anfälligkeit für Mauke steigt. Pferde mit weißen Fesseln (vor allem an den Hintergliedmaßen) sind dahingehend wirklich prädestiniert. Ihre helle Haut ist empfindlicher als pigmentierte Partien. Und in der Tat leiden Rassen wie Friesen, Tinker und Kaltblüter aufgrund der bereits erwähnten genetischen Faktoren eher an Mauke als andere Pferde. Dazu kommt ihr dichter Fesselbehang, unter dem sich Schmutz und Feuchtigkeit besonders leicht einnisten können.
Die typischen Symptome des Fesselekzems
Um Mauke zu erkennen, kann und sollte man auf die häufigsten Symptome achten. Dazu gehört natürlich zunächst, dass die Mauke meist im Bereich der Fesselbeuge auftritt; diese sollte man vor allem bei matschigem Wetter und prädisponierten Pferden in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Finden sich dabei gerötete Stellen oder schorfige Krusten sowie ein weicher Belag auf der Haut, können das alles Anzeichen für eine Mauke sein. Auch der Ausfall von Haaren im betroffenen Bereich, Schwellung der Haut und auch eine eventuell eitrige Bläschenbildung sollten aufmerksam machen. Tastet man den betroffenen Bereich dann ab, fällt nicht selten eine Erwärmung aufgrund der Entzündung auf. Die Haut fühlt sich manchmal auch eher abnormal pergamentartig, knitterig, zart an. Auf Hautwucherungen sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit, ebenso wie eine deutlich erkennbare Lahmheit.
Genau betrachtet entwickelt sich eine Mauke in folgenden Schritten:
Schritt 1:
Die Haut ist noch weitestgehend intakt, einzig eine leichte Rötung ist sichtbar.
Schritt 2:
Die Pferdehaut ist erkennbar rot, weitere Entzündungszeichen wie Wärme und Schwellung machen sich bemerkbar
Schritt 3:
Die Haut reißt leicht ein, man erkennt offene Stellen, Wundsekret tritt an die Hautoberfläche
Schritt 4:
Betrachtet man nun die betroffenen Stellen, fällt auf, dass die Haut stark aufgequollen aussieht. Es haben sich dazu nun schmierige Beläge und Schorfkrusten gebildet, die sich nach und nach auf der kompletten Wundfläche ausbreiten. Auch die beschriebenen kleinen Knoten und Bläschen treten nun auf. Das Pferd zeigt sich bei Berührung schmerzempfindlich. Hierbei spricht man dann schon von einem schweren Befall von Mauke.
Schritt 5:
Bleibt die Mauke bis dahin unbehandelt beziehungsweise bleibt der Behandlungserfolg aus, können sich die in Schritt 4 beschriebenen Symptome in Wucherungen weiterentwickeln. In diesem Fall ist dann die Rede von sogenanntem wilden Fleisch, das über das normale Hautniveau hinaus wächst.
Die häufigsten Ursachen – Hygiene und unzureichende Nährstoffversorgung
Wie bei uns Menschen ist auch beim Pferd die Haut das größte Organ. Sie bildet den Schutzschild um das wichtige Innenleben und schützt es vor schädlichen Umwelteinflüssen. Auch bei einem gesunden Pferd befinden sich auf der Hautoberfläche immer Bakterien. Diese sind im Grunde ungefährlich, helfen dem Pferd sogar, schädliche Keime abzuwehren. Dabei sprechen Fachleute von der sogenannten Mikroflora. Nur solange diese Mikroflora perfekt funktioniert, bleibt der Organismus geschützt. Kommt es vermehrt zu mechanischen Reizen, haben die Pferde Kontakt mit Chemikalien (nicht für Pferde geeignete Seifen oder Sprays) oder stehen sie über lange Zeit in unsauberer Einstreu wird die Mikroflora zunehmend schwächer und die Keime schädigen die empfindliche Haut. Die Gefahr für die Entstehung einer Mauke steigt.
Aber auch Ursachen wie eine schwache Immunabwehr können den Ausbruch einer Mauke begünstigen. Werden die Pferde vermehrt eiweiß- und stärkehaltige gefüttert, kann das auch die natürliche Hautbarriere irritieren. Wie wir Menschen können auch Pferde unter Allergien leiden, die die Haut negativ beeinflussen und angreifbar machen. Dazu ist auch der Stress in Form einer neuen Herdenkonstellation, eines Stallwechsels, ein häufiger Transport, viele Turnierstarts etc. etwas, was das Immunsystem und damit auch die Haut schwächt. In vielen Fällen spielt auch eine Mangelernährung die tragende Rolle. Pferde mit Mauke zeigen im Blutbild beispielsweise häufig einen Mangel in Bezug auf die Mineralstoffversorgung (z.B. Zink und Mangan) an.
- INFO TO GO – die Hauterkrankung Mauke beim Pferd
- In den feuchten Monaten im Herbst und Winter ist ein Ausbruch von Mauke beim Pferd keine Seltenheit. Daher sollten in dieser Zeit vermehrt optimale Haltungsbedingungen und eine angepasste Futterration im Mittelpunkt stehen.
- Um eine Mauke erfolgreich zum Ausheilen bringen zu können, muss möglichen Ursachen wie ein permanentes Aufhalten auf matschigen feuchten Böden, ein Zuviel an Stress oder ein schwaches Immunsystem bestenfalls bereits im Vorfeld entgegengewirkt werden.
- Mit einer individuell angepassten Versorgung mit Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen kann man eine Mauke in vielen Fällen sehr gut bereits im Vorfeld abwehren. Und auch im akuten Stadium kann eine speziell aufeinander abgestimmte Fütterung mit mineralstoff-, aminosäuren- und faserreichen Komponenten das Abheilen positiv unterstützen.
Die wichtigsten Schritte bei der Behandlung von Mauke
Wie eingangs erwähnt, geht es bei der Behandlung zunächst darum, die Ursache zu finden und diese zu beseitigen. Ungenügende Hygiene im Stall sollte sich leicht ändern lassen. Eine saubere, trockene Einstreu in einem Stall mit entsprechend trockenem Boden ist in der Pferdehaltung selbstverständlich. Sind die Paddocks und Weiden zu nass, sollten empfindliche Pferde lieber im Stall bleiben. Ist das nicht möglich, kann sich über eine Drainagierung des Außenbereichs Gedanken gemacht werden.
Bei den bereits erwähnten Pferden mit langem Fesselbehang ist schon viel geholfen, wenn dieser für die Behandlung leicht gekürzt wird. Doch Achtung: Es ist jedoch nicht zu empfehlen, den Behang komplett abzuscheren, denn ohne den Behang sammelt sich das Wasser in der Fesselbeuge an. Dadurch entsteht dann wieder ein feuchtes Milieu, in dem sich die Mauke weiter ausbreiten kann. Um die irritierte Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollte man häufiges Waschen der Fesselbeuge vermeiden.
Auch Verbände, die die Haut luftdicht abdecken sind nicht zu empfehlen, da die Haut damit nicht trocknen und somit auch nicht ausheilen kann. Die Futterration sollte in diesem Zug ebenfalls überprüft werden: Ein Mangel an wichtigen Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen kann die Entstehung einer Mauke ebenso fördern, wie ein Überschuss an Eiweiß und Stärke.
Mauke als Vorstufe einer Phlegmone
Hat sich die Hautbarriere aufgrund einer Mauke so weit geöffnet, kann es auch rasch zu einem Einschuss, auch Phlegmone genannt, kommen. Darunter versteht sich eine Entzündung des Unterhautgewebes, verursacht durch Bakterien, die durch die Mauke leicht in den Organismus des Pferdes gelangen und sich dann über die Lymphbahnen auch in tiefere Schichten des Gewebes ausbreiten können. Hier heißt es: schnell sein! Denn eine derartige Phlegmone entsteht in der Regel innerhalb weniger Stunden. Verantwortlich dafür sind in den meisten Fällen Streptokokken (Streptococcus equi). Bei diesen Bakterien handelt es sich im Grunde um normale Bewohner der Haut, die bei einer intakten Hautoberfläche überhaupt nicht gefährlich sind.
Eine solche Infektion der Unterhaut führt nicht selten zu einer Entzündung der Lymphgefäße und der Lymphknoten, sie kann sich ebenfalls auf die Blutgefäße ausdehnen. Mehr zu diesem Thema findet sich in unserem gesonderten Expertentipp Phlegmone.
Die wichtigsten Schritte bei der Behandlung von Mauke
Wie eingangs erwähnt, geht es bei der Behandlung zunächst darum, die Ursache zu finden und diese zu beseitigen. Ungenügende Hygiene im Stall sollte sich leicht ändern lassen. Eine saubere, trockene Einstreu in einem Stall mit entsprechend trockenem Boden ist in der Pferdehaltung selbstverständlich. Sind die Paddocks und Weiden zu nass, sollten empfindliche Pferde lieber im Stall bleiben. Ist das nicht möglich, kann sich über eine Drainagierung des Außenbereichs Gedanken gemacht werden. Bei den bereits erwähnten Pferden mit langem Fesselbehang ist schon viel geholfen, wenn dieser für die Behandlung leicht gekürzt wird. Doch Achtung: Es ist jedoch nicht zu empfehlen, den Behang komplett abzuscheren, denn ohne den Behang sammelt sich das Wasser in der Fesselbeuge an. Dadurch entsteht dann wieder ein feuchtes Milieu, in dem sich die Mauke weiter ausbreiten kann. Um die irritierte Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollte man häufiges Waschen der Fesselbeuge vermeiden. Auch Verbände, die die Haut luftdicht abdecken sind nicht zu empfehlen, da die Haut damit nicht trocknen und somit auch nicht ausheilen kann. Die Futterration sollte in diesem Zug ebenfalls überprüft werden: Ein Mangel an wichtigen Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen kann die Entstehung einer Mauke ebenso fördern, wie ein Überschuss an Eiweiß und Stärke.
MASTERHORSE Expertentipp: Vorbeugung von Mauke bei Pferden – optimale Haltungsbedingungen und individuelle Fütterung
Ein hochwertiges Mineralfutter wie das MASTERHORSE BASIS-METABOL unterstützt Pferde in Zeiten eines stark beanspruchten Stoffwechsels mit organisch gebundenen Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen.
Gerade Zink befindet sich oft im Mangel – ein möglicher Auslöser einer Mauke. Mit dem MASTERHORSE ZINK PRO kann man einem Zinkmangel zum einen prophylaktisch vorbeugen, zum anderen aber im akuten Fall entgegenwirken. Ist die Mauke bereits ausgebrochen, empfiehlt sich in vielen Fällen eine längerfristige Gabe. Prophylaktisch genügt oft eine Kur.
Bei der Abheilung einer Mauke kann das MASTERHORSE REPAR H die Haut bestmöglich unterstützen. Es enthält eine Kräutermischung, die die Entgiftungsfunktion von Leber und Nieren anregt und damit auch den Hautstoffwechsel wieder ankurbelt. Hochkonzentrierte Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitalstoffe geben der Pferdehaut ihre Elastizität und Widerstandsfähigkeit zurück.
Ein Zuviel an Eiweiß, Zucker und Stärke kann die Entstehung einer Mauke beziehungsweise das Fortbestehen einer derartigen Erkrankung fördern. Daher empfiehlt es sich, für Mauke anfällige Pferde sowie Pferde, die unter Mauke leiden, speziell zu füttern. Das Futter sollte rohfaserreich sein. Hier empfiehlt sich das MASTERHORSE FASER-PLUS. Das Müsli kann mit den oben genannten Zusätzen ganz einfach ergänzt werden.