Frühjahr - Hochsaison für Hengste und Zuchtstuten
Mit dem Frühlingsbeginn Ende März werden die Tage länger, die Sonne gewinnt immer mehr an Kraft und die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Durch das Sonnenlicht wird die Produktion der Fruchtbarkeitshormone angeregt und das Nahrungsangebot auf den Wiesen und Weiden wächst. In der freien Natur macht ein späterer Geburtstermin durchaus Sinn. Zum Geburtstermin steht der Stute dann ausreichend Futter für die Milchproduktion zur Verfügung. Das neugeborene Fohlen kann gleich auf der Wiese toben und sein Skelett stärken. Auch ist im späten Frühjahr der Zyklus stabiler und die Stute nimmt besser auf.
Unter den Sportpferdezüchtern wird allerdings ein Geburtstermin früher im Jahr angestrebt, so hat das Jungpferd einen Entwicklungsvorsprung gegenüber den später geborenen Jungpferden. Ein früher Deck- und Geburtstermin noch fast im Winter stellt allerdings besondere Anforderungen an die Fütterung und Haltung von Zuchtpferden.
Der Hengst wartet - Stuten richtig füttern, damit sie tragend werden
Eine Zuchtstute sollte nicht zu dünn sein, damit sie problemlos tragend wird. Angestrebt wird ein Body Condition Score von 6, ähnlich wie bei einem Dressurpferd. So wird dem Körper signalisiert, dass genügend Reserven für eine Trächtigkeit vorhanden sind. Ist die Zuchtstute zu dick, kann es zu Zyklusstörungen oder einer sogenannten „Maststerilität“ kommen. Fütterungsfehler führen häufig zu einer ausbleibenden oder unregelmäßigen Rosse. Der Körper benötigt für eine gesunde Entwicklung der Eierstöcke hochwertige essenzielle Aminosäuren (v.a. Methionin). Ein Jodmangel kann ebenfalls mit verantwortlich dafür sein, dass der Zyklus unregelmäßig ist und die Stute nicht tragend wird. Das bekannteste Fruchtbarkeitsvitamin ist „Provitamin A“ besser bekannt als Beta-Carotin (ß-Carotin). Bei Zuchtstuten fördert es die Hormonsynthese in den Eierstöcken, dadurch ist der Zyklus regelmäßig und die Rosse ausgeprägter. Nach der Befruchtung fördert ß-Carotin die Bildung des „Schwangerschaftsschutzhormons“ Progesteron und erhöht dadurch die Überlebensrates des Embryos. Im Winter ist die Versorgung mit Carotin durch Heu und Hafer nicht ausreichend. Daher sollte die Stute mindestens vier Wochen vor dem geplanten Decktermin und bis acht Wochen danach mit einem Zusatzfuttermittel mit einem hohen Carotin-Gehalt versorgt werden. So verbessern sich die Chancen, dass die Stute aufnimmt und die Eizelle sich fest einnistet.
Bei Zyklusstörungen haben sich Kräutermischungen mit Mönchspfeffer (z. B. MASTERHORSE STUTEN-KRÄUTER) bewährt. Oft reicht es aus, diese Kräutermischungen über einen Zeitraum von drei Wochen zu füttern, damit sich der Zyklus stabilisiert. Die Energieversorgung orientiert sich an der Leistung der Stute (Arbeitsleistung unter dem Sattel, Laktation). Je nach Futterzustand kann die Kraftfutterration vor dem Decktermin um etwa 20 % angehoben werden.
- INFO TO GO
- Vor dem Decktermin: Die Stute darf nicht zu dick und nicht zu dünn sein. Rechtzeitig Carotin füttern reguliert die Rosse und verbessert die Fruchtbarkeit.
- Der Deckhengst: Er sollte nicht zu fett sein. Aminosäuren, fettlösliche Vitamine, Carotin und Spurenelemente verbessern die Spermaqualität.
- Die trächtige Stute: Sie braucht erst im letzten Trächtigkeitsdrittel mehr Futter, wichtig ist eine ausreichende Spurenelementversorgung für die Stute und den Fötus.
- Die laktierende Stute: Sie benötigt viel hochwertiges Eiweiß und Mineralstoffe.
Manneskraft - Deckhengste richtig füttern
Hengste sind häufig zu fett, das wirkt sich negativ auf die Spermaqualität und die Libido aus. Der Mehrbedarf an Energie eines Deckhengstes richtet sich nach seinem Temperament, seiner Arbeitsleistung sowie seinem Deckeinsatz und variiert zwischen 25 % und 50 % (bei 1 stündiger Bewegung und intensivem Deckeinsatz). Der Eiweißbedarf steigt um das 2-fache des Erhaltungsbedarfs an. Vor allem die Aminosäuren Methionin, Cystin und Lysin werden benötigt. Hafer alleine kann den Bedarf nicht decken; ein Zusatzfutter mit Aminosäuren oder ein Zuchtfutter schließt diese Lücke. Der Vitamin- und Mineralstoffbedarf ist ähnlich wie bei einer hochtragenden Stute, es sollte vor allem auf die Versorgung mit Vitamin A, E, ß-Carotin, Zink und Selen geachtet werden. Besonders wichtig ist auch hier das ß-Carotin; ein Carotin-Mangel führt zu einer Rückbildung des Hodengewebes. Die Folge sind eine gestörte Entwicklung der Samen und eine geringe Spermiendichte.
Tragende Stuten - Erst in den letzten Wochen mehr füttern!
Der Fötus entwickelt sich anfangs sehr langsam. Nach etwa 200 Tagen hat der Nachwuchs erst 10 % seines Geburtsgewichtes erreicht, der große Wachstumsschub folgt im letzten Trächtigkeitsdrittel. Eine Stute muss daher erst gegen Ende der Trächtigkeit "für zwei" fressen.
In den ersten zwei Trächtigkeitsdritteln ist der zusätzliche Energie- und Eiweißbedarf relativ gering und kann in der Regel über Weidegang abgedeckt werden. Die Stuten benötigen dennoch zusätzlich ein hochwertiges Mineralfutter mit ausreichend Vitalstoffen und Spurenelementen. Gerade in den ersten 3 bis 4 Monaten der Trächtigkeit entwickeln sich alle Blutgefäße, das Herz, Gehirn und z.B. die Wirbelsäule. Eine Mangelversorgung hätte frühembryonale Schäden zur Folge.
Mit dem letzten Trächtigkeitsdrittel beginnt die Hauptwachstumsphase des Fötus. Der Energie- und Eiweißbedarf steigt um das 1,2 bis 1,5-fache des Erhaltungsbedarfs an. Der Bedarf an Mineralstoffen (Mengen- und Spurenelemente) und Vitaminen ist während der Hochträchtigkeit stark erhöht. Nimmt die Zuchtstute nicht ausreichend davon auf, so besteht die Gefahr von Fehlgeburten, geringem Geburtsgewicht und lebensschwachen Fohlen. Mengenelemente erhält das Fohlen später über die Muttermilch, die Spurenelemente (v.a. Kupfer, Selen, Jod) müssen daher schon vorher über die Stute in ausreichender Menge zugeführt werden. Kupfer ist wichtig für die Gelenkentwicklung. Eine ausreichende Versorgung reduziert die Gefahr einer Osteochondrose beim Fohlen. Der Fötus speichert Kupfer in der Leber und braucht diesen Speicher innerhalb der ersten sechs Monate auf. Ein Jodmangel kann zur Kropfbildung und Skelettdeformationen führen, ein Selenmangel hat oft die Weißmuskelkrankheit zur Folge. Die betroffenen Fohlen kommen mit einer ausgeprägten Muskelschwäche zur Welt, sie können sich kaum bewegen (Ataxie, Lähmungen, Festliegen), saugen wenig und haben Kreislaufprobleme. Viele Fohlen sterben innerhalb der ersten Wochen.
Gegen Ende der Trächtigkeit wird es langsam eng im Bauchraum der Stute, das Fohlen nimmt viel Platz ein. Dies führt dazu, dass die Stute weniger faserhaltiges Futter frisst. Der erhöhte Energie- und Eiweißbedarf kann über eine höhere Krippenfutterration gedeckt werden. Etwa zwei bis drei Wochen vor der Geburt ist es sinnvoll ein Zuchtstutenfutter zu zufüttern, dann kann sich die Stute sowohl an die größeren Kraftfutterportionen und das eiweißreichere Futter gewöhnen. Vorsicht bei Robustrassen, ihnen reicht eine kleine Portion Kraft- und Zuchtstutenfutter aus, sonst besteht die Gefahr der Verfettung und von Schwergeburten.
Expertentipps:
Vor dem Decktermin sollte die Stute in einem guten Futterzustand sein. Zusätzlich hat sich die Gabe von ß-Carotin-haltigen Futtermitteln wie EQUIPUR-ß-carotin bewährt. Dieses Zusatzfutter wird vier Wochen vor dem geplanten Decktermin und bis acht Wochen danach gefüttert. Im letzten Trächtigkeitsdrittel braucht die Stute vermehrt Energie, hochwertiges Eiweiß und ein ausgewogenes Mineralfutter. Eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen liefert unser Mineralfutter MASTERHORSE POWERSPORT für Hochleistungspferde.