Magnesiummangel beim Pferd!

Erkennung, Vorbeugung und Behandlung von Magnesiummangel bei Pferden

Was gibt es für einen Reiter Schöneres, als auf dem vertrauten Pferd Lektionen zu perfektionieren, ein paar Sprünge zu absolvieren oder sich einfach durch die Natur tragen zu lassen? Im ohnehin schon hektischen Alltag bedeutet das für viele eine wohlverdiente Entspannung. Doch dieses Vergnügen wandelt sich schnell in Stress für den Reiter, wenn das Pferd aus unerfindlichen Gründen übermäßig verspannt und nervös ist, vor gewohnten Dingen erschrickt oder plötzlich durchgeht. Wiederholt sich dieses untypische Verhalten, ohne dass sich die gewohnte Situation des Pferdes verändert hat, könnte dies durch einen Magnesium-Mangel verursacht werden. Woher kommt dieser Mangel? Kann er weitere Folgen haben? Und was dagegen tun? Diese Fragen stellen sich dem verantwortungsvollen Tierbesitzer. Die Antworten darauf gibt es hier in unserem MASTERHORSE-Expertentipp.

Der Magnesiumbedarf des Pferdes – wichtig für Nerven, Muskeln, Knochen und Herz

Kurz zusammengefasst gilt das Magnesium als ein sehr bedeutender Mineralstoff, von dem 60 % im Skelett unserer Pferde und 30 % in deren Muskulatur zu finden sind. Er aktiviert zahlreiche Enzyme im Energiestoffwechsel der Nerven- und Muskelzellen. Bei einer Unterversorgung verlieren Herz- und Skelettmuskulatur ihre Leistungsfähigkeit, Muskelschwäche und -krämpfe sowie Leistungsabfall und Nervosität sind die Folge.  Im Detail steckt noch einiges mehr hinter dem Mineralstoff Magnesium:

Magnesium gilt neben Kalzium, Phosphor, Natrium, Kalium, Chlor und Schwefel als eines der wichtigsten Mengenelemente im Organismus des Pferdes. Wie dieser Überbegriff bereits verrät, müssen sie in einer vergleichsweise hohen Menge zugeführt werden, damit der Körper optimal versorgt ist. Um dies zu erreichen, muss das Pferd bei einem durchschnittlichen Körpergewicht von 600 kg und bei durchschnittlicher Arbeit zwischen 6 und 7 g Magnesium pro Tag aufnehmen.

Magnesium ist an vielen Stoffwechselvorgängen des Körpers beteiligt. Zu den Hauptaufgaben zählen

  • die Harmonisierung der Reizleitung in den Nerven und am Übergang auf die Muskulatur,
  • die Entspannung der Muskeln,
  • die Freisetzung von Energie in den Muskeln,
  • die Regulierung des Herzrhythmus sowie
  • die Regulierung des Blutzuckerspiegels,
  • der Aufbau und die Erhaltung der Elastizität der Knochen.

 

Wichtig zu wissen: Nach der Fütterung wird Magnesium sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm resorbiert. Hier stellt sich die Frage, wieviel das Pferd von der gefütterten Menge für sich aufnehmen kann. Dies ist in jedem Fall abhängig von der Bindungsform, in der das Magnesium dem Körper angeboten wird. Während die Tiere Magnesiumoxid nicht ganz so gut aufnehmen, sind organische Bindungsformen wie Magnesiumcitrat, -aspartat oder -fumarat für sie leichter verwertbar. Vor allem bei der Versorgung älterer Pferde darf dieser Punkt nicht in Vergessenheit geraten. Besonders wertvoll sind Magnesiumcitratverbindungen, die bis zu 15 Prozent Magnesium enthalten und zudem extrem gut resorbierbar sind.

Folgen eines Magnesiummangels bei Pferden

Circa 60 % des gesamten Magnesiums lagern in den Knochen und rund 30 % in den Muskeln. Es liegt nahe, dass es hier im Falle eines Magnesiummangels zu schweren Folgen kommen kann: Knochen können porös und damit bruchanfälliger werden, Herz- und Skelettmuskeln verlieren möglicherweise an Leistungsfähigkeit, was einen spürbaren Rückgang der Kondition zur Folge hat.

Plötzlich schreckhaft? Vielleicht fehlt Magnesium!

Nicht selten kommt es vor, dass Pferde, die eigentlich ganz entspannt sind, beginnen, „Gespenster zu sehen“. In den meisten Fällen handelt es sich um Sportpferde oder Pferde, die aus anderen Gründen unter einem hohen Schweißverlust leiden. Denn auch starkes Schwitzen kann bei den Pferden zu einem bedingten Verlust an Mineralstoffen (insbesondere Magnesium) führen – und damit kommt es eben zu einer mangelbedingten Schreckhaftigkeit. Denn das Magnesium gilt als wesentlicher Faktor, wenn es um die Erregungsweiterleitung in den Nervenzellen und eben der dortigen Impulsübertragung auf die Muskulatur geht. Liegt Magnesium im Mangel vor, kommt es logischerweise in diesem Bereich zu Störungen, die Pferde werden zusehends nervöser, sind häufig ängstlich, nervös und verspannt. Doch keine Panik, eine erhöhte Magnesiumzufuhr über das Futter kann sich in einem solchen Fall rasch positiv auf die Übertragung der Nervenreize auswirken. Und im Umkehrschluss kann Magnesium bei ängstlichen Kandidaten eben einen beruhigenden Effekt haben, ohne sich negativ auf Aufmerksamkeit oder Leistungsbereitschaft auszuwirken.

Magnesium für die Pferdemuskulatur

Magnesium ist darüber hinaus bekannt als wichtige Komponente für eine funktionierende Muskulatur sowie für den gesamten Muskelstoffwechsel. Genauer gesagt aktiviert Magnesium die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in Adenosindiphosphat (ADP) – ein wichtiger Prozess im Organismus eines Pferdes, bei dem optimalerweise viel Energie frei wird. Außerdem wird die Verbrennung von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten stark angekurbelt. Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass Magnesium nicht nur einen großen Stellenwert für die Muskulatur, sondern auch im Leberstoffwechsel innehat. Somit sollte man nicht nur bei den Sportlern, sondern auch bei Pferden mit Stoffwechselstörungen (EMS, ECS etc.) auf eine ausreichende Versorgung mit diesem Mineralstoff achten und gegebenenfalls ein geeignetes Ergänzungsfutter in die tägliche Mahlzeit integrieren. Geeignete Produkte finden sich im weiteren Textverlauf.

Ursachen einer Magnesiumunterversorgung bei Pferden

Um derartig schwerwiegenden Folgen entgegenzuwirken, sollte man sich als Pferdebesitzer zunächst einmal mit den möglichen Ursachen eines Magnesiummangels beschäftigen. Dazu zählen hauptsächlich starke Defizite im Futter. In älterer Literatur findet man häufig die Aussage, dass der Bedarf eines Pferdes an Magnesium bei einer bedarfsgerechten Fütterung mit Heu, Stroh und Getreide durchaus gedeckt wird. Neuere Studien widerlegen dies. Der Bedarf des Pferdes an Magnesium wird deshalb auf natürliche Art häufig nicht mehr vollständig gedeckt.

Besonderes ältere Pferde, Pferde im Wachstum, tragende oder laktierende Stuten sowie Sportpferde haben generell einen höheren Bedarf an Nährstoffen, auch an Magnesium. Darüber hinaus können Krankheiten wie Allergien, Cushing, Koliken oder das Equine Metabolische Syndrom ebenfalls einen Magnesium-Mangel zur Folge haben.

Magnesiummangel – Anzeichen bei Pferden

Die Anzeichen für einen Magnesiummangel können sehr unterschiedlich sein. Häufig kommt es, wie eingangs erwähnt, aus unerfindlichen Gründen auch bei sonst eher entspannten Pferden zu Nervosität. Ein untypisches unwilliges Verhalten kann eine weitere Folge sein. Mögliche Verspannungen können sich bis hin zu Muskelzittern, Muskelschwäche oder regelrechten Krampfanfälle steigern. Vor allem bei Wetterumschwüngen können Kreislaufprobleme, erschwerter Kotabsatz (Achtung bei sehr kleinen, dunklen, harten Pferdeäpfeln) oder Krampfkoliken auftreten. Arbeitsunlust, Mattigkeit und angelaufene Beine zeigen sich gerade bei betroffenen älteren Pferden oder bei jüngeren Pferden im Training.

Anzeichen für einen Magnesium-Überschuss

Eine Magnesium-Vergiftung zu erreichen, gelingt nur sehr schwer. Sogar eine drei- bis vierfache Überversorgung des täglichen Mg-Bedarfs ist als unproblematisch anzusehen. Das einzige Problem dabei ist das Ausschleusen des überschüssigen Magnesiums; denn das belastet die Entgiftungsaktivität der Nieren zusätzlich. In Verbindung mit einer zu hohen Phosphorgabe steigt on top das Risiko von Darm- und Harnsteinen.
Wichtig für die Züchter: Selbst im Rahmen einer Trächtigkeit steigt der Bedarf der Stute an Magnesium nur geringfügig an. Erst während der Laktation und im Wachstum des Fohlens ist eine Zufütterung nötig.
Übrigens: Ein zu viel an Eisen, Calcium, Zink, Vitamin D, Fette und Proteinen kann die Aufnahme von Magnesium in den Organismus beeinträchtigen.

Die optimale Magnesiumversorgung fürs Pferd

Ein Magnesium-Mangel ist im Blutbild erst erkennbar, wenn der Pferdekörper bereits einen großen Teil des gespeicherten Magnesiums verbraucht hat. In diesem Fall erweisen sich Kuren mit Magnesium in hochwertiger Verbindung als sehr sinnvoll. In Situationen mit erhöhtem Bedarf empfiehlt sich auch eine vorbeugende Gabe. MASTERHORSE MAG-B12 ist eine Kombination aus Magnesium und Vitamin B12 zur Stabilisierung der nervlichen Belastbarkeit des Pferdes. Es fördert gezielt die Leistungsbereitschaft im Training und unterstützt das Pferd, stressige Situationen wie ein Turnier oder eine neue Umgebung besser zu meistern. Damit sorgt es für Nervenstärke und Ausgeglichenheit beim Pferd. Wichtig dabei ist vor allem die Kombination mit Vitamin B12; es stärkt gezielt die Schutzhüllen rund um die Nerven – eine optimale Kombination zur Reduzierung von Stress.

Das Zusatzfutter MASTERHORSE MAG-PRO enthält die hochwirksame Kombination aus Magnesium, Tryptophan, B-Vitaminen und Vitamin E. Diese Nährstoffe sind bei nervösen und schreckhaften Pferden häufig nicht ausreichend im Futter vorhanden. MASTERHORSE MAG-PRO enthält nervenstärkende Vitalstoffe, welche die Basis für ein ausgeglichenes Pferd schaffen. Auch im EQUIPUR-magnovit ist Magnesium enthalten – dieses Produkt empfiehlt sich ebenfalls zur Nervenstärkung bei nervösen Kandidaten.

Vorbeugung einer Magnesiumunterversorgung

Der Bedarf des Reitpferdes an Magnesium wird durch eine Fütterung mit Heu, Stroh und Getreide nur dann ausreichend gedeckt, wenn das Pferd keiner besonderen Belastung ausgesetzt ist. Das heißt: kein Turniereinsatz, kein Stallwechsel, keine Ausbildung, keine Fortpflanzung, kein besonderer Schweißverlust, wenig Stress und kein allzu hohes Alter. Wird die Magnesium-Zufuhr nicht an den individuellen Bedarf angepasst, kann es schnell zu einer Unterversorgung kommen.
Unser Tipp: Machen Sie sich vertraut mit den Nährstoffgehalten der Weiden und Wiesen in Ihrem Umfeld, lesen Sie aufmerksam die Zusammensetzung des verabreichten Mischfutters und beobachten Sie Ihr Pferd aufmerksam.
Bei Fragen steht Ihnen unser Expertenteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Die richtige Fütterung zur Vermeidung eines Magnesium-Mangels beim Pferd – MASTERHORSE-Expertentipp

  • Magnesium gilt als einer der wichtigsten Mineralstoffe, der dem Pferd über die tägliche Futterration zugeführt werden muss. Achtung: Die Versorgung über Heu, Gras und Getreide alleine reicht oft nicht aus!
  • Besonders Zuchtstuten, junge Pferde in Wachstum und Ausbildung sowie Sportpferde und ältere Pferde benötigen eine höhere Menge an Magnesium.
  • Ein Magnesiummangel macht sich im Blutbild erst bemerkbar, wenn die körpereigenen Reserven stark angegriffen sind. In Situationen mit einem erhöhten Bedarf wie im Alter, im Training und bei Zuchtstuten erweist sich eine vorbeugende Gabe als sinnvoll.

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