EMS beim Pferd

EMS beim Pferd – gesund werden durch Diätrationen und Bewegung

EMS, ECS, Cushing, Stoffwechselerkrankungen – schwirrt Ihnen der Kopf bei diesen Begriffen? Keine Sorge: In diesem Artikel erfahren Sie alles, was sie als betroffener Pferdebesitzer als Erstinformation brauchen.

Das Wohlstandsproblem unserer Pferde sind Stoffwechselerkrankungen. Dazu zählt zum Beispiel das Equine Metabolische Syndrom, kurz EMS genannt. Übergewicht und zu wenig Bewegung sind die häufigsten Ursachen für diese Erkrankung. Häufig sind leichtfuttrige Rassen betroffen. In ihrer ursprünglichen Heimat mussten sie mit kargem Futter auskommen, hierzulande erwarten sie saftige Weiden und Getreiderationen.

Hinzu kommt, dass viele Pferde zu wenig trainiert und bewegt werden. Diese Kombination aus zu nahrhaftem Futter und zu wenig Bewegung kann zu Übergewicht und zum metabolischen Syndrom beim Pferd führen.

Die wichtigste Vorbeugungsregel für die besonders gefährdeten Robustrassen lautet: Regelmäßige Bewegung und eine angepasste Fütterung!

Equines metabolisches Syndrom (EMS) beim Pferd - Ursachen und Diagnose

Der Pferdekörper ist darauf ausgerichtet, in Zeiten mit hohem Futterangebot Fettdepots für den Winter anzulegen. Besonders ausgeprägt ist diese Fähigkeit bei nordischen Robustrassen. Sie mussten in ihrer Heimat harte Winter mit einem kleinen Futterangebot überstehen. Am Ende des Winters waren die Reserven nahezu aufgebraucht und das Pferd stand dünn vor dem Frühling und dem neuen Futterangebot.

Heutzutage finden unsere Pferde auch im Winter ein Schlaraffenland vor. Die Fettdepots werden nicht aufgebraucht. Das überschüssige Fettgewebe bildet entzündungsfördernde Faktoren und Hormone. Diese Stoffe beeinflussen das Hungergefühl, den Glukose- und Fettstoffwechsel, den Blutdruck und die Immunfunktion. Wohlstandskrankheiten entstehen.

Was ist der Unterschied zwischen EMS und ECS?

ECS meint Equines Cushing Syndrom, EMS ist das Kürzel für das Equine Metabolische Syndrom. EMS gibt es in verschiedenen Stadien und Ausprägungen: vom zu fetten Pferd über das Pferd mit Insulinresistenz bis hin zum Hufrehepferd als Folgeerkrankung der EMS. Symptome für Cushing sind schlechter Fellwechsel, im Extremfall langes lockiges Haar. Cushing-Pferde haben häufig vermehrten Durst und lassen daher auch häufiger Urin ab.

Die Muskeln bilden sich zurück, das Pferd erscheint zu dünn. Bei Cushing ist im späten Stadium eine lebenslange Medikamentengabe notwendig. Im Anfangsstadium kann mit Ergänzungsfuttermitteln gut gegengesteuert werden. Eine rein natürliche Behandlung von Cushing ist in den seltensten Fällen langfristig erfolgreich. Bei EMS sind Leistungsabfall und spezielle Fettdepots erste Stoffwechselsymptome. Diese Krankheit ist durch ein gutes Fütterungs- und Bewegungsmanagement auch ohne Medikamente gut in den Griff zu bekommen.

Auf die leichte Schulter sollte man weder die eine noch die andere Krankheit nehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass es dem Pferd mit einer solchen Erkrankung nicht gut geht, können beide Krankheiten zur extrem schmerzhaften Hufrehe führen! Vorsorge ist also extrem wichtig. Da ein schlechter Allgemeinzustand und ein Leistungsabfall bei beiden Krankheiten auftreten, werden sie in der Frühphase gern verwechselt. Welcher Fall vorliegt, das klärt die Diagnose nach einer Blutuntersuchung.

Die Untersuchung wird EMS/ECS-Profil genannt, getestet werden zum Beispiel folgende Werte: ACTH, Insulin, Glukose, Frutosaminie. Wichtig sind optimale Bedingungen bei der Blutentnahme: Das Blut sollte morgens, nachdem das Pferd noch kein Kraftfutter oder fettes Weidegras gefressen hat, genommen werden.

Das gewonnene Blut soll für optimale Laborbedingungen später innerhalb von 30 Minuten zentrifugiert werden. Es macht Sinn, sich beim Tierarzt seines Vertrauens nach dessen Vorgehensweise zu erkundigen.

Was bei Insulinresistenz im Körper passiert

Insulin sorgt dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Muskulatur oder die Leber geschafft und dort als Glykogen gespeichert wird. Bei hohen Insulinwerten legt der Körper Vorräte an. Der Abbau von Körperfett hingegen ist erschwert. Durch zu große Getreiderationen oder viel Weidegang erhöht sich der Blutzuckerspiegel.

Eine Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) über einen längeren Zeitraum hinweg kann dazu führen, dass das Insulin seine Wirksamkeit verliert. In diesem Zustand ist die Fähigkeit des Insulins, Muskulatur und Leber zur Aufnahme von Blutzucker zu veranlassen, eingeschränkt. Man spricht dann von einer Insulinresistenz, also dem, was beim Menschen Diabetes heißt.

Die Bauchspeicheldrüse schüttet zur Kompensation noch mehr Insulin aus, wodurch sich die Insulinresistenz noch weiter verstärkt. Die Insulinresistenz zählt zu den möglichen Ursachen für die Entstehung von Hufrehe. Der Zucker im Blut und andere vom Fettgewebe gebildete Stoffe stören die Kapillarfunktion im Huf und begünstigen dadurch eine Rehe.

  • INFO TO GO – EMS beim Pferd
  • Übergewicht: Zuviel Futter führt zu Verfettung und einer Entgleisung des Stoffwechsels.
  • Insulin: Pferde mit Equinem Metabolischem Syndrom, EMS, neigen durch die Insulinresistenz zu Hufrehe. Daher unbedingt reagieren und das Pferd anders füttern und bewegen!
  • Diät: Ein EMS Pferd muss energiearm gefüttert werden. Das Heu soll einen niedrigen Zuckergehalt aufweisen.
  • Bewegung: Tägliche Bewegung im aeroben Bereich ist essenziell wichtig zur Gesundung und Gesunderhaltung. Dazu gehören lange Ritte im Schritt und Trab, die in der Intensität gesteigert werden. Bewegung nur im Offenstall reicht definitiv nicht!


Viele Pferde mit EMS erkennt man an Fettpolstern an ungewöhnlichen Stellen. Die Pferde müssen nicht zwangsläufig überall am Körper zu dick aussehen, sondern haben Fettdepots an typischen Stellen wie am Hals, hier spricht man auch vom Kammfett, oder auf der Kruppe und am Schweifansatz. Wallache lagern auch gern rund um den Schlauch solches Fett an.

Achtung: Das Kammfett am Hals wird gern mit Muskulatur verwechselt. Die Pferde verlieren auch häufig an Muskulatur; sie können für den Laien wegen der vorhandenen Fettschicht allerdings noch scheinbar gut aussehen.

Weitere Stoffwechselsymptome, die auf eine Insulinresistenz hinweisen, sind: Heißhunger weniger Ausdauer, Abgeschlagenheit vermehrtes Saufen und urinieren Neigung zu Infekten und Hufrehe Fruchtbarkeitsstörungen

Haltung für EMS Pferde
Jetzt wird es bitter: Möglichst kein Weidegras geben! Stattdessen Paddockhaltung und zuckerarmes Heu.

EMS beim Pferd - Fütterung

Ist der EMS-Kandidat zu dick, muss er abspecken! Allerdings darf das Pferd nicht auf eine radikale Diät gesetzt werden, sonst besteht die Gefahr einer Hyperlipämie, einer Blutverfettung. Die Fütterung sollte man im Verlauf von zwei bis vier Wochen umstellen. Auf energiereiche Futtermittel in größeren Mengen und Weidegras sollte verzichtet werden. Wichtig sind voluminöse und energiearme Rationen, so dass das Pferd ausreichend lange mit der Futteraufnahme beschäftigt ist. Als Basis eignet sich energiearmes Heu.

Heurationen berechnen
Die Empfehlung liegt hier bei 1,2 bis 1,5 kg Heu pro 100 kg Lebendmasse Pferd. Wichtig: Das wird nach dem Zielkörpergewicht berechnet! Habe ich ein Kleinpferd mit 600 Kilogramm Gewicht, das nur 500 Kilogramm wiegen soll, dann würde es demnach 6 bis 7,5 Kilo Heu pro Tag erhalten.

Den Zuckergehalt des Heus kann der Besitzer senken, indem er es wäscht. Eine Stunde im Wasser liegen lassen und dann abtropfen lassen reicht aus, um den Gehalt an Zucker deutlich zu senken.

Wie energiereich ist das Heu?
Unterschätzt wird häufig der Energiewert vom Heu. Wer sicher gehen will, schickt eine Heuprobe ins Labor. Die Landwirtschaftskammern bieten solche Heuproben an. Rohfaserreiches Heu, also Heu mit härterem Griff, ist energieärmer, als rohfaserarmes Heu. Rohfaserreiches Heu entsteht durch einen späten Schnitt-Zeitpunkt.

Wer Heu kauft, sollte darauf achten, dass dieses vom ersten Schnitt stammt. Wer den Bewuchs seiner Heuwiesen kennt, hat einen großen Vorteil. Gut für EMS-Pferde sind Grassorten wie Knäuelgras, Wiesenlieschgras, Wiesenfuchsschwanz. Heuweiden mit sehr hohem Anteil an Weidelgras sind nicht ganz so gut geeignet.

Wenn es von der Jahreszeit her möglich ist, also zum Beispiel nicht friert, ist das Waschen von Heu empfehlenswert, um den Zuckergehalt zu senken. Eine weitere Methode: Heu mit Stroh strecken, das senkt auch den Energiegehalt.

Wie gut ist Heulage für EMS-Pferde?

Heulage ist grundsätzlich umstritten in der Pferdefütterung, da das Darmsystem des Pferdes nicht auf gegorenes Futtermaterial ausgelegt ist. Einige Praktiker machen dennoch gute Erfahrungen mit Heulage. Für EMS-Pferde hat siliertes Futter, und das ist Heulage, einen Vorteil: Durch den Silierungsprozess wird ein Teil des Zuckergehaltes des Grases verbraucht. Dadurch ist Heulage zuckerärmer als Heu. Ganz wichtig vor allem für Pferde, die abspecken sollen: Ihr Vitamin-, Spurenelement- und Mineralfutterbedarf muss gedeckt sein!

Ein ausgewogenes Mineralfutter auf getreide- und melassefreier Basis ist wichtig, damit das Pferd bei Diät trotz ausreichend Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren erhält. Das MASTERHORSE BASIS-METABOL ist genau dafür zugeschnitten.

Die Leber unterstützen

Sinnvoll ist es für EMS-Pferde, die Leber zu unterstützen und die Stoffwechselprozesse sinnvoll zu begleiten. Ein speziell auf Pferde mit einer Stoffwechselentgleisung wie EMS ausgerichtetes Ergänzungsfutter ist das MASTERHORSE RE-AKTIV, das genau hier ansetzt: Die Kräutermischung mit Mariendistel und Artischocke können die Leberfunktionen unterstützen. Johannisbrotmehl und Süßholzwurzel können der Darmflora helfen.

Das Futter enthält Pre- und Probiotika für einen gesunden Darm. Antioxidanzien und Spurenelemente helfen bei dem höheren Bedarf an solchen. Es ist das Mittel der Wahl, wenn man den Zusatzbedarf eines EMS-Pferdes decken möchte. Die Leber ist bei Pferden mit metabolischem Syndrom besonders belastet. Sie muss die überhöhten Glukosemengen verarbeiten, eventuelle Giftstoffe während einer Hufrehe neutralisieren oder während der Diät die freigesetzten Fette verstoffwechseln.

Die Kräutermischung MASTERHORSE-HEPADURE unterstützt die Leber während dieser Schwerstarbeit. Das Zusatzfutter ist empfehlenswert, wenn man gezielt die Leber unterstützen möchte.Dazu muss ein weiteres Mineralfutter, wie etwa das MASTERHORSE BASIS-METABOL gefüttert werden.

Als Trägerfuttermittel, um die Zusatzfuttermittel zu verabreichen, eignen sich Heucobs oder auch unmelassierte Rübenschnitzel. Nicht von diesem Namen abschrecken lassen – auch wenn das Futter aus Zuckerrüben gewonnen wird, ist ihm der Zucker ja, wie der Zusatz ‚unmelassiert’ schon sagt, entzogen worden. Daher eignen sich unmelassierte Rübenschnitzel, oder auch Rübenschnitzel ohne Melasse genannt, sehr gut für Pferde mit Insulinresistenz oder gar EMS.

Gut verträglich für Pferde mit dem Equinen Metambolischen Syndrom sind auch hochwertige Öle. Frisch geschroteter Leinsamen oder direktes Leinöl zum Beispiel sind aufgrund des Fettsäurenmusters gut geeignet.

Auf Zucker in Leckerli verzichten

Umgewöhnen muss sich jeder Besitzer von einem EMS-Pferd oder einem Pferd mit Insulinresistenz in Bezug auf jegliches Futterlob. Zuckerreiche Leckerli oder auch Obst mit viel Fruchtzucker sind nicht ratsam. Ein Stückchen Apfel wird jedoch höchstwahrscheinlich keine Folgen haben. Größere Mengen von Banane, Apfel oder gar trockenes Brot sind hingegen tabu. Getreide, Müslis mit Getreide und Pellets mit Getreide sind ebenso schädlich für EMS-Pferde. Gut verträglich sind Heucobs, die auch als Leckerli-Ersatz genutzt werden können.

Was bedeutet die Diagose EMS

Eine magere Fütterung gestaltet sich in Offenställen mit gemischten Gruppen oft schwierig. Warmblüter benötigen mehr Futter als beispielsweise ein leichtfuttriger Tinker. Zu Diätzwecken hat es sich bewährt, das Pferd so aufzustallen, dass es viel Auslauf zur Verfügung hat ohne dabei übermäßig Futter aufnehmen zu können. Ideal sind Offenställe, welche die Haltung dicker Pferde in sogenannten Diät-Gruppen anbieten.

Liegen keine organischen Schäden vor, kann der Gesundheitszustand des Pferdes deutlich verbessert werden. Richtig füttern und ausreichend bewegen, das sind die zwei Schlüsselfaktoren. Neben der Diät-Kost sollte das Trainingspensum erhöht werden. Hat oder hatte das Pferd eine Hufrehe, sollte das Bewegungsprogramm mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Expertentipp:
Vorbeugen ist besser als heilen: Füttern Sie Ihr Pferd nicht zu energiereich! Bei Boxenpferden kann die richtige Futtermenge leicht rationiert und kontrolliert werden. Bei Offenstallpferden mit gemeinsamer Futterraufe und Koppelgang wird es schwieriger. Häufig hilft nur eine Fressbremse oder eine spezielle Diätgruppe. Neben weniger Futter ist Bewegung das A und O während einer Diät. Eine zusätzliche Reitbeteiligung oder eine Führanlage helfen, den Energieverbrauch des Pferdes zu erhöhen.


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