Magengeschwür beim Pferd

Magengeschwüre beim Pferd - eine besorgniserregende Statistik!

Das Sprichwort „es schlägt mir auf den Magen“ gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde. Stehen sie besonders unter Stress oder werden Fehler im Fütterungsmanagement gemacht, steigt das Risiko eines Magengeschwüres bei Pferden stark an.

Magengeschwüre treten bei Pferden öfters auf als man denkt. Am häufigsten leiden Rennpferde unter Magengeschwüren (Magenulzera), über 80 % sind davon betroffen. Auch bei Turnierpferden (etwa 60 %) und Fohlen (ca. 50 %) treten Magengeschwüre auf. Bei Reitpferden sind dafür kraftfutterreiche und raufutterarme Futterrationen, intensives Training, häufige Transporte und Wettkampfstress verantwortlich. Selbst bei Freizeitpferden werden immer wieder Magengeschwüre diagnostiziert. Die Anzahl der betroffenen Pferde ist zwar mit etwa 40- 50 % geringer, aber nicht weniger besorgniserregend. Neben einer falschen Fütterung ist beim Freizeitpferd Stress im Offenstall eine der Hauptursachen. Am wenigsten betroffen sind Pferde auf der Weide. Sie müssen in der Regel wenig arbeiten, haben keinen Stress und fressen viel faserreiches Futter. Das führt dazu, dass nur etwa 10 % der Weidepferde unter Magengeschwüren leiden.

Symptome für ein Magengeschwür - bei Pferden nicht immer gleich!

Die Anzeichen eines Magengeschwürs sind recht unspezifisch und von Pferd zu Pferd verschieden. Folgende Symptome werden bei Pferden mit Magenulzera beobachtet:

  • Kraftfutter wird zuerst gierig gefressen, größere Mengen werden jedoch nicht am Stück aufgefressen.
  • Abbau von Muskulatur
  • Flehmen
  • Leichte Koliken
  • Kotwasser
  • Leerkauen
  • Koppen oder Weben
  • Vermehrtes Speicheln
  • Maulgeruch
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Stumpfes Fell
  • „Trauriger“ Blick
  • Zähneknirschen
  • Mangelnde Leistungsbereitschaft

Zeigt das Pferd diese Symptome, so sollte an ein Magengeschwür gedacht werden. Eine sichere Diagnose ist nur über eine Magenspiegelung (Gastroskopie) möglich.

Die Anatomie des Magens

Der Magen des Pferdes besteht aus einem drüsenlosen und einem drüsenhaltigen Teil. Der drüsenlose Abschnitt ist von einer Schleimhaut überzogen, im drüsenhaltigen Abschnitt werden zusätzlich noch Magensäure und Verdauungsenzyme produziert. Eine spezielle Schutzschicht schützt den drüsenhaltigen Teil des Magens vor seinen eigenen Magensäften.

Beim Pferd ist der Magen auf eine kontinuierliche Futteraufnahme eingestellt und produziert deswegen ständig Säure. Diese wird u.a. durch den basischen Speichel abgepuffert, der vor allem bei faserreicher Fütterung in größeren Mengen produziert wird.

Wie entstehen Magengeschwüre beim Pferd?

Magengeschwüre entstehen meistens dann, wenn die Schutzmechanismen der Magenschleimhaut geschwächt sind und die vorhandenen Säuren die Schleimhaut reizen und zerstören. Warum es zu dieser Schwächung kommt, kann unterschiedliche Ursachen haben. Hier einige Beispiele:

Stress

Pferde können körperlichem oder seelischem Stress ausgesetzt sein. Dadurch sinkt die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt und damit auch die Regenerationsfähigkeit der Magenschleimhaut. Die Produktion von „Schutzstoffen“ wie Schleim und Säurepuffern nimmt ab. Der Magen wird anfälliger für Geschwüre.

Training

Bei intensivem Training, vor allem im Galopp, entsteht ein erhöhter Druck auf den Magen. Dies führt dazu, dass der saure Mageninhalt beim Laufen in den drüsenlosen Teil „schwappt“ und dort die Schleimhaut reizt. Die Bildung von Magengeschwüren wird begünstigt.

Haltung

Eine nicht artgerechte Haltung, eine unruhige Herde bei Gruppenhaltung oder Unruhe beim Fressen erhöhen das Risiko von Magengeschwüren.

Medikamentengabe

Vor allem die Verabreichung von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z.B. Phenylbutazon) kann die Schutzmechanismen der Magenschleimhaut zerstören und eine Magenschleimhautreizung oder Magengeschwüre begünstigen. Gerade bei längerfristiger Gabe sollte daran gedacht werden, dass solche Medikamente den Magen angreifen.

Fütterung

Hohe Kraftfuttermengen pro Mahlzeit und geringe Heugaben begünstigen Magengeschwüre beim Pferd. Die leicht löslichen Kohlenhydrate aus dem Getreide führen dazu, dass organische Säuren im Magen entstehen. Dadurch sinkt der pH-Wert im Magen weiter ab und das Risiko für eine Schleimhautreizung nimmt zu. Ein weiteres Problem beim Kraftfutter ist die schnelle Futteraufnahme. Für ein Kilo Hafer benötigt ein Großpferd ca. 10 Minuten und dabei wird etwa ein Liter Speichel produziert. Im Vergleich dazu wird ein Kilo Heu in bis zu vierzig Minuten gefressen und dabei entstehen ca. vier Liter Speichel. Große Mengen an Speichel sind wichtig, da Speichel viele Bicarbonate enthält, die eine puffernde Wirkung auf den sauren Mageninhalt haben. Ein intensives Einspeicheln und Kauen des Futters führt auch zu einem feuchten Futterbrei, der schnell vom sauren Mageninhalt „durchsaftet“ werden kann (keimabtötende Wirkung). Bei gieriger Aufnahme des Kraftfutters ist der Futterbrei relativ trocken und er wird nur langsam mit Magensaft durchtränkt, das erhöht das Risiko von Fehlgärungen durch die im Futter vorhandenen Bakterien. Diese Gärprozesse können wiederum die Magenschleimhaut reizen.

Ein weiterer, begünstigender Faktor für Magengeschwüre ist eine schlechte Futterqualität. Pferde haben einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt; deswegen sollte nicht nur im Hinblick auf Magengeschwüre, sondern auch wegen erhöhter Kolikgefahr, kein schimmeliges oder verunreinigtes Futter an Pferde verfüttert werden.

Geschwüre im drüsenlosen Teil des Magens kommen vor allem durch ein falsches Fütterungsmanagement und intensive Trainingseinheiten zustande. Im drüsenhaltigen Teil entstehen Magenulzera vor allem dann, wenn die körpereigene Schutzschicht geschädigt ist. Das kann vor allem bei Stress oder Medikamentengabe der Fall sein.

  • INFO TO GO
  • Magengeschwüre können auch durch Stress, Medikamente und intensive Arbeit ausgelöst werden.
  • Typisch für Pferde mit Magengeschwüren ist eine zunächst gierige Kraftfutteraufnahme, die dann abrupt beendet wird. Weitere Symptome sind z.B. Muskelabbau, Flehmen, leichte Koliken und Kotwasser.
  • Wichtig ist eine Haltungs- und Futterumstellung: Ausreichend Heu, kleine Kraftfutterportionen und ein magenschonendes Zusatzfutter wie MAGEN-PERFEKT.

Magengeschwür beim Pferd - Sichere Diagnose durch Magenspiegelung

Bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) können mittels Endoskop der Magen sowie die Speiseröhre und der Zwölffingerdarm betrachtet werden. In den meisten Fällen erfolgt die Gastroskopie in der Klinik. Es gibt aber mittlerweile auch Tierärzte, die eine Magenspiegelung vor Ort durchführen. Das erspart den angeschlagenen Pferden den Transportstress. Die Untersuchung erfolgt am stehenden und sedierten Pferd. Vor einer Gastroskopie müssen erwachsene Pferde etwa 12- 16 Stunden hungern. Wasser darf bis zwei Stunden vor der Untersuchung gegeben werden. So kann sich der Tierarzt einen klaren Blick über den Zustand im Magen verschaffen. Magengeschwüre bzw. die Läsionen an der Magenschleimhaut können in fünf verschiedene Grade unterteilt werden:

  • Grad 0: Intakte Magen-Schleimhaut, keine Rötungen.
  • Grad 1: Die Schleimhaut ist noch intakt, aber es zeigen sich erste Rötungen.
  • Grad 2: Es bilden sich erste kleine Ulzera (Geschwüre) aus.
  • Grad 3: Große einzelne oder mehrere Ulzera-Herde sind entstanden, ausgedehnte oberflächliche Läsionen sind sichtbar.
  • Grad 4: Ausgebreitete Läsionen mit sehr tiefen Geschwüren

Bestätigt die Gastroskopie den Verdacht eines Magengeschwürs, so schlägt der Tierarzt meist eine Behandlung mit dem Wirkstoff Omeprazol sowie eine Umstellung der Fütterung und Haltung vor.

Das richtige Fütterungsmanagement - das A und O beim Magengeschwür

Magengeschwüre beim Pferd können innerhalb weniger Tage entstehen. Für den Heilungsprozess müssen je nach Schweregrad mehrere Wochen eingeplant werden. Um einen dauerhaften Heilungsprozess zu gewährleisten, müssen die Ursachen wie Stress, nicht artgerechte Haltung oder falsche Fütterung unbedingt abgestellt werden!

Das unter Magengeschwüren leidende oder anfällige Pferd benötigt ausreichend Heu (mindestens 1,2- 1,5 kg/100 kg KG). Dies sollte auf mindestens drei Portionen über den ganzen Tag verteilt werden. Die Kraftfuttermenge orientiert sich an der Arbeitsleistung. Leicht gerittene Freizeitpferde benötigen kein oder nur wenig Kraftfutter. Anders sieht es bei Sportpferden aus, sie kommen in der Regel nicht ohne Kraftfutter aus. Hier muss die Kraftfuttermenge pro Mahlzeit möglichst niedrig gehalten werden, als Höchstgrenze gelten hier in der Literatur 0,3 kg/100 kg LG. Wir empfehlen weniger zu füttern, optimal sind 0,2 kg/100 kg LG. Je nach Kraftfutterbedarf sollte die Tagesration auf drei oder mehr Mahlzeiten verteilt werden. Zur Reduzierung der Säureproduktion ist es ganz wichtig, das Heu vor dem Kraftfutter zu füttern!

Um den Regenerationsprozess zu unterstützen bzw. um Magengeschwüren beim Pferd vorzubeugen, sollte das Futter mit speziellen Nährstoffen angereichert werden. Die Wirkstoffe sollten folgende Problem-Bereiche abdecken:

  • Stressreduktion (z. B. Magnesium, Trypotphan)
  • Schleimhautschutz (z. B. Pektine, Apfeltrester, Flohsamenschalen)
  • Magenzellschutz (Antioxidantien, z. B. Vitamin E, C und Selen)
  • Entzündungshemmung (z. B. Kräuter, Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl)
  • Abpuffern der Säure (z. B. Magnesiumoxid, Natriumbicarbonat)

Unser Ergänzungsfuttermittel MASTERHORSE MAGEN-PERFEKT enthält die oben genannten Nährstoffe und unterstützt so die Regenerationsfähigkeit der Magenschleimhaut. Es ist reich an schleimhautschützenden Pektinen und Schleimstoffen (Leinsamen und Flohsamen), Antioxidanzien, Omega-3-Fettsäuren und säurepuffernden Wirkstoffen. Magnesium und Tryptophan runden das Zusatzfutter mit ihrer Stress-abschirmenden Wirkung ab. Das Zusatzfutter sollten betroffene Pferde zu jeder Kraftfuttermahlzeit erhalten. Die Tagesdosis von 150 g pro Großpferd kann auf zwei oder mehrere Mahlzeiten aufgeteilt werden. Die negativen Einflüsse der Kraftfutterration können dadurch abgemildert werden. Pferde, die kein Kraftfutter bekommen, sollten das Zusatzfutter zweimal täglich erhalten.

Magengeschwüre beim Pferd wie füttern - Expertentipp

Heu schont den Magen auf natürliche Weise. Füttern Sie mindestens 30 Minuten vor jeder Kraftfuttermahlzeit etwas Heu. Mischen Sie Ihre Kraftfutterration mit MASTERHORSE HEU-FLAKES oder MASTERHORSE FASER-PLUS. Das verlängert die Fressdauer und fördert die Speichelproduktion.


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