Kümmel für Pferde – bei Atemwegsproblemen und Blähungen
Kümmel zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt. In jeder gut sortierten Küche ist er zu finden, denn sein herber Geschmack ist unverwechselbar.
Aber auch als Heilpflanze ist Kümmel schon seit langem bekannt, weshalb er 2016 auch zur Arzneipflanze des Jahres ernannt wurde.
Er regt die Verdauung an und lindert Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und Völlegefühl - bei uns Menschen ebenso wie bei den Pferden. Doch das ist noch lange nicht alles! Deshalb haben wir den Kümmel einmal genauer für Sie unter die Lupe genommen.
- Botanische Zuordnung: Doldenblütenartige (Apiales)
- Vorkommen: Vorderasien und in den Mittelmeerländern
- Bevorzugte Umgebung: Wegränder und Wiesen in Höhenlagen
- Größe: 30 bis 100 cm
- Erkennungsmerkmale:
- rübenartige Wurzel
- kahle, kantige, sparrig verzweigte Stängel
- weiße bis rosafarbene Blüten
- längsgespaltene, dunkle Früchte
- Hauptwirkstoffe: ätherische Öle, Fettsäuren, Gerbstoffe und Vitamin C
Kümmel für ein gutes Bauchgefühl
Hat man viel und schwer gegessen, empfiehlt sich gerne ein Kümmelschnaps zur Verdauung. In Maßen ein sinnvoller Helfer, um im Bauch wieder für Ordnung zu sorgen. Denn sowohl früher als auch heute steht der Kümmel, im Volksmund auch als Chümi, Kümmich oder Köm bekannt, aufgrund seiner verdauungsfördernden Wirkung hoch im Kurs. Die wirksamen Inhaltsstoffe von Kümmel stecken in seinen Früchten, die besonders reich sind an ätherischen Ölen, fetten Ölen, Gerbstoffen, Flavonoiden, Phenylcarbonsäuren und Cumarinen.
- Entblähend
- Krampflösend
- Verdauungsfördernd
Diese Eigenschaften werden ihm in diesem Zusammenhang gerne nachgesagt, weshalb der Kümmel bei Pferden vor allem zur Linderung von Blähungen und Magen-Darm-Krämpfen Verwendung findet. In diesem Bereich wird der Kümmel gerne mit Anis und Fenchel kombiniert oder auch gleichgestellt - deshalb sei hier zu erwähnen, dass er im Vergleich mit diesen beiden als weitaus stärkeres Karminativum gilt.
Das ätherische Öl in den Kümmelfrüchten sorgt dafür, dass sich die Muskulatur im Verdauungstrakt der Pferde entspannt. Auf diese Weise werden Krämpfe und auch Blähungen gemindert. Damit gilt der Kümmel als idealer Helfer bei zu Koliken neigenden Pferden.
Vorbeugend kann er diesbezüglich auch bei Futterumstellungen, bei Stress, zum Jahreszeitenwechsel oder während Krankheiten gefüttert werden. Darüber hinaus ist der Kümmel auch als besonders appetitanregend bekannt. Bei Darmpilzen oder nach Antibiotikagabe baut Kümmel mit seiner antimikrobiellen Wirkung die gesunde Darmflora wieder auf und unterstützt die positiven Darmbakterien.
Kümmel – gut für die Atemwege der Pferde
Auswurffördernd und desinfizierend – zwei weitere, starke Eigenschaften, die den Kümmel als Heilpflanze so beliebt machen. Gerade bei Pferden mit verschleimten Atemwegen unterstützt er das Abhusten des Sekrets. In der „Husten- und Schnupfen-Zeit“ unterstützt er dank seiner entzündungshemmenden Wirkung den Genesungsprozess.
Kümmel für die Fohlen
Wie auch die Menschenbabys, die oft unter Verdauungsproblemen leiden, profitieren die Fohlen ebenfalls von den wirksamen Eigenschaften des Kümmels. Denn füttert man den säugenden Stuten dieses Gewürz, regt es nicht nur die Milchproduktion an – nein, es wirkt sich darüber auch gleich harmonisierend auf die Verdauung der Kleinen aus.
Kümmel – Dosierung und Kombinationsmöglichkeiten
Wie bereits erwähnt, wird der Kümmel gerne in Kombination mit Anis und / oder Fenchel gefüttert. Diese Heilpflanzen besitzen ähnliche verdauungsfördernde und krampflösende Effekte und verstärken sich in ihrer Wirkung. Füttert man Kümmel, hat sich eine tägliche Dosis von 10 bis 25 g für ein Großpferd bewährt. Ponys und Kleinpferde sollten jeweils die Hälfte der angegebenen Menge erhalten.