Eukalyptus – damit Pferde frei durchatmen können
Gerade im Winter ist der Eukalyptus buchstäblich in aller Munde – ob bei uns Menschen oder bei den Pferden. Denn: Verspüren wir ein leichtes Kratzen im Hals, greifen wir zum wohltuenden Eukalyptus-Bonbon.
Zappen wir darüber hinaus durch die Fernsehwerbung, sehen wir auffällig viele Eukalyptus-Produkte, die uns fit und vital durch den Winter bringen sollen. Und auch in zahlreichen Winter-Kräutermischungen für die Pferde ist der Eukalyptus enthalten. Daher nehmen wir diese Heilpflanze einmal genauer unter die Lupe.
Der Steckbrief des Eukalyptus
Eucalyptus globulus lautet der lateinische Name für den in Deutschland einfach kurz genannten Eukalyptus. Auf Griechisch bedeutet „eu“ gut oder schön, „kalyptos“ wird mit bedecken oder verhüllen übersetzt. Da bei dieser Pflanze der Kelch die Staubblätter mit einem sogenannten Kapseldeckel zudeckt, passt dieser Namensteil schon einmal hervorragend.
Als vor über 200 Jahren ein Botaniker die kugelförmige Frucht dieser Pflanze betrachtete, beschrieb er sie wohl kurzerhand als „globulus“, also als Kugel. Und so beschreibt der Name die Pflanze optimal.
- Botanische Zuordnung: Myrtengewächse (Myrtaceae)
- Vorkommen: ursprünglich Australien, jetzt auch in vielen anderen subtropischen Gebieten Größe: bis zu 60m
- Erkennungsmerkmale:
- immergrüne Bäume und Sträucher
- blau-grüne Blätter
- einzigartige, immer wieder absterbende und sich neu bildende Rinde
- exotische Blüten
- Hauptwirkstoffe: ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide
Eukalyptusblüten verzaubern ihren Betrachter sofort. Ihre doldigen Stände leuchten in kräftigem Rot, Gelb oder Weiß. Da sie oft sehr nahe und traubenartig beisammenstehen, sehen sie aus wie Kugeln aus buntem Fell. Gemeinsam mit den duftenden Blättern machen sie den Eukalyptus aus. Insgesamt gibt es auf der Erde über 600 Arten.
Pferd kann tief durchatmen mit dem Eukalyptus
Bei Pferden hat sich der Einsatz von Eukalyptus bei jeglicher Art von Atemwegserkrankungen bewährt. Ihm werden in der Fachliteratur die Eigenschaften
- auswurffördernd
- sekretlösend und
- krampflösend
zugeordnet, sprich: Er hilft gegen Husten und eignet sich aufgrund seines hohen Anteils an ätherischem Öl besonders gut zur Unterstützung verschleimter Atemwege des Pferdes.
Besonders ist der Duft, der durch eine Vielzahl unterschiedlicher ätherischer Öle entsteht. Mehr als 40 verschiedene Öle konnten in den Eukalyptusblättern identifiziert werden. Den größten Anteil halten Cineol oder Eucalyptol inne, wobei Letzteres den typischen Eukalyptusduft ausmacht. Cineol hingegen verflüssigt das zähe Sekret in den Bronchien des Pferdes und fördert zugleich dessen Abtransport, wodurch das Pferd den Schleim leichter abhusten kann.
Eukalyptusöl wirkt zudem entkrampfend auf den gesamten Atemtrakt, er hemmt die Vermehrung von Bakterien und ist bekannt für seinen auf Haut und Schleimhaut des Pferdes kühlenden Effekt.
Die richtige Kombination macht`s: Eukalyptus plus…
Pferde, die unter verschleimten Atemwegen leiden, erhalten Eukalyptus häufig zusammen mit anderen Kräutern wie z.B. Pfefferminze oder Anis. Diese Heilpflanzen enthalten ebenfalls reichlich ätherische Öle, die die Schleimlösung zusätzlich unterstützen und so den positiven Einfluss auf die Atemwege der Pferde verstärken.
In der Kombination mit den natürlichen Inhaltsstoffen und ätherischen Ölen aus Pfefferminze, Anisfrüchten und Eibischkraut ist der Eukalyptus beispielsweise ein fester Bestandteil in der KräuterBrise aus unserer Stallmeister-Serie. Ergänzt durch den Schwarzkümmel empfiehlt sich dieses Produkt optimal gegen hartnäckigen Schleim sowie festsitzenden Husten und stärkt darüber hinaus die Abwehrkräfte des Pferdes.
Eukalyptus – Fütterungsempfehlung für Pferde
Für Eukalyptus hat sich eine tägliche Dosis von 30 bis 50 g für ein Großpferd bewährt. Ponys und Kleinpferde sollten jeweils die Hälfte der angegebenen Menge erhalten.
Wirksam gegen Insekten: der Eukalyptus
Ein weiterer Bestandteil des Eukalyptus ist der Wirkstoff mit dem komplizierten Namen "p-Menthan -3,8-diol" (kurz PMD). Im Speziellen wird dieser aus dem in China beheimateten Zitronen-Eukalyptus (Eucalyptus citriodora) gewonnen. Die Blätter dieser Eukalyptus-Art riechen schon bei der bloßen Berührung stark nach Zitrone und Eukalyptus – was für uns Menschen sehr angenehm anmutet. Für Mücken, Bremsen oder Zecken allerdings scheint der Duft eher unangenehm – zum Glück für unsere Pferde.
Denn die Lästlinge nehmen bei der Wahrnehmung des Geruchs sofort Reißaus, die Wahrscheinlichkeit eines Stechens oder Zubeißens sinkt. Gut für die Insekten: Greift man beim Insektenschutz auf etwas Eukalyptushaltiges zurück, werden die kleinen Plagegeister nicht abgetötet, sondern nur vertrieben.