Herpes beim Pferd!

Immer wieder tödliche Fälle von Herpes beim Pferd

Fast jedes Jahr werden im Spätherbst und Winter Herpesfälle beim Pferd gemeldet. Bricht das Virus aus, ist es hoch ansteckend, führt zu Fehlgeburten, Husten, Nervenschäden und nicht selten zum Tod. Was man dagegen tun kann? Impfen und das Immunsystem stärken!

Das Equine Herpes Virus - Die verschiedenen Verlaufsformen und Symptome

Es gibt verschiedene Typen des Equinen Herpes Virus (EHV), die sich in unterschiedlichen Folgeerkrankungen äußern:

Equines Herpesvirus Typ 1: Es kommt zu Erkrankungen des Bronchialsystems, Aborten und Lähmungserscheinungen.

Equines Herpesvirus Typ 2: Der Herpes-Virus manifestiert sich im Auge in Form einer Augenentzündung (Keratokonjunktivitis).

Equines Herpesvirus Typ 3: Bläschenbildung an den Genitalien („Deckseuche“).

Equines Herpesvirus Typ 4: Atemwegserkrankungen, Lähmungserscheinungen.

Warum ist Herpes bei Pferden so gefährlich?

Beim Pferd treten überwiegend das EHV 1 und 4 auf. Diese kommen bei Pferden auf der ganzen Welt vor – ganz unabhängig von Rasse oder Alter. Eine Infektion erfolgt meist im ersten Lebensjahr; die Ansteckung passiert in den meisten Fällen über klinisch erkrankte Pferde oder Tiere, die das Virus latent (ohne Symptome zu zeigen) in sich tragen. Dazu kommt, dass Personen oder Gegenstände, die mit bereits infizierten Pferden in Kontakt waren, ebenfalls Viren übertragen können. Denn diese bleiben in für sie passender Umgebung bis zu sieben Wochen infektiös. Die Eintrittspforte für den Erreger sind die oberen Atemwege. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen kommt es zu ersten, meist noch milden Symptomen an den Atemwegen, die nach ein bis zwei Wochen auch wieder abklingen. Ab diesem Zeitraum werden Antikörper im Pferd sichtbar und können getestet werden. In diesem Moment gilt das Pferd für etwa drei bis vier Monate als immun und zeigt keinerlei Krankheitsanzeichen mehr – dennoch kann es das Virus nach wie vor in sich tragen. Man spricht hier von einer sogenannten latenten Infektion. Achtung: Eine solche kann sich jederzeit wieder zu einer klinisch manifesten Infektion umwandeln; in einem solchen Fall leidet das Pferd wieder an den gefährlichen Herpes-Symptomen. Diese Tatsache begründet, warum es sogar in geschlossenen Beständen immer wieder zu Erkrankungen kommen kann.

EHV 1 und 4 können in drei verschiedenen Verlaufsformen mit unterschiedlichen Symptomen auftreten:

1. Virusabort: Zuchtstuten bringen tote oder lebensschwache Fohlen zur Welt (nur EHV 1).

2. Rhinopneumonitis: Betroffene Pferde erkranken an den oberen Atemwegen, haben Nasenausfluss, hohes Fieber (40°C) und angelaufene Beine. Bei vielen Tieren geht der Atemwegsinfekt in eine Lungenentzündung über.

3. Paralytische Form: Es kommt zu Lähmungserscheinungen (v.a. an der Hinterhand) durch eine Entzündung des Rückenmarks, die betroffenen Pferde liegen oft fest, können häufig nicht mehr aufstehen und müssen in der Regel erlöst werden.

EHV 2-Infektionen
Die Herpesviren der Typen 2 und 5 sind an der Entstehung von Augenentzündungen beteiligt. Zudem können sie virale und bakterielle Infektionen der Atemwege begünstigen.

EHV 3
Der EHV3 wird meistens beim Deckakt von einem infizierten Hengst auf die Stute übertragen. Etwa ein bis zehn Tage später treten am Scheidenvorhof, an den benachbarten Hautstellen und am Euter kreisrunde Bläschen und Pusteln auf. Bei erkrankten Hengsten sind Penis und Vorhaut betroffen. Neben den Bläschen können Schwellungen auftreten.

Das EHV-Virus wird in allen Fällen über Tröpfcheninfektion übertragen und kann sich rasant ausbreiten. Ist ein Pferd im Bestand erkrankt, so muss man es umgehend von anderen Pferden isolieren. Sind mehrere Tiere betroffen ist es ratsam, den kompletten Stalltrakt zu sperren. Um eine Ausbreitung zu vermeiden, dürfen Pferde eines betroffenen Betriebes den Hof nicht verlassen. Besondere Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen helfen zudem, die Ausbreitung einzudämmen. Herpes zählt nicht zu den melde- oder anzeigepflichtigen Tierseuchen, dennoch ist es sinnvoll, das zuständige Veterinäramt bzw. den Tiergesundheitsdienst zu informieren.

  • INFO TO GO – Herpesinfektion Pferd
  • Sehr viele Pferde sind Virusträger. Die Krankheit bricht jedoch relativ selten aus.
  • Es gibt keine Therapie gegen Herpesviren. Die wichtigsten Bekämpfungsmaßnahmen sind die Impfung des gesamten Bestandes, die Vermeidung von Stress und die Stärkung des Immunsystems.
  • Bei erkrankten Pferden kann man nur die Symptome behandeln und das Immunsystem unterstützen, zum Beispiel über hoch konzentrierte Vitaminpräparate.
  • Wegen der hohen Ansteckungsgefahr müssen erkrankte Pferde von gesunden Tieren isoliert werden.
  • Die Prognose für ein erkranktes Pferd steht abhängig von den Symptomen sehr gut bis fraglich. In schweren Fällen kann eine Herpes-Infektion zum Tod führen.


Was kann vorbeugend gegen Herpes beim Pferd getan werden?

Wie beim Menschen auch, tragen etwa 90 % der Pferde den Herpesvirus latent in sich. Die meisten Pferde infizieren sich schon im ersten Lebensjahr mit dem Herpesvirus. So lange sich die Viren in einer Art Schlafzustand befinden, treten aber keine klinischen Symptome auf. In der Fachsprache wird dieser Zustand Viruslatenz genannt. Bei einem geschwächten Immunsystem und unter Stress kann es zu einer sogenannten Reaktivierung der Viren kommen. Sie vermehren sich. Dann erkrankt das betroffene Pferd manchmal selbst. In jedem Fall aber scheidet es Herpesviren über den Nasenschleim aus und wird so zur Ansteckungsquelle für andere Pferde.
Folgende Maßnahmen können unternommen werden, um das Risiko einer Erkrankung bzw. Ausbruchs zu reduzieren:

  • optimale Haltungs- und Fütterungsbedingungen
  • Stärkung des Immunsystems
  • Vermeidung von Stress
  • Impfung des gesamten (!) Bestandes
  • regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Stallungen
  • Vorsicht bei Neuzugängen im Stall (Quarantäne)

Eine besonders wichtige Rolle spielt ein starkes Immunsystem, dadurch werden das Eindringen und die Vermehrungsrate der Viren so gering wie möglich gehalten. Seitens der Fütterung kann man die Abwehr über Zellschutzvitamine wie Vitamin E, C und Beta-Carotin sowie das Spurenelement Selen unterstützen. Auch Omega-3-Fettsäuren (Leinöl oder Lachsöl) und Zink werden für ein leistungsfähiges Immunsystem benötigt.

Wie oft muss ein Pferd gegen Herpes geimpft werden?

Pferde gegen Herpes zu impfen, mindert in jedem Fall den Infektionsdruck im Bestand und die Menge an dort zirkulierenden Viren in der gesamten Population kann gemindert werden. Dazu wird die Ausscheidung der Viren durch latent infizierte Pferde reduziert. Die Impfung gegen Herpes beim Pferd bietet keinen vollständigen Schutz, aber im Falle einer Erkrankung läuft diese deutlich milder ab und die Pferde scheiden weniger Virusmaterial aus. Im Moment gibt es zwei verschiedene Impfstoffe auf dem Markt. Zum einen Lebendimpfstoff (EHV1) und zum anderen eine inaktivierte Variante (EHV1 und EHV4), die sehr häufig verwendet wird. Die Grundimmunisierung gegen Herpes mit einem inaktivierten Impfstoff sieht zwei Impfungen innerhalb von etwa sechs Wochen vor. Der Impfschutz gegen Herpes beim Pferd hält leider nur kurze Zeit an und muss alle sechs Monate wiederholt werden.

Die Bedeutung von Lysin im Zusammenhang mit Herpes beim Pferd

Lysin zählt zu den essenziellen Aminosäuren, also den Proteinbausteinen, die dem Körper über das Futter zugeführt werden müssen. Die Aminosäure Lysin kennt der Pferdehalter vor allem aus Ergänzungsfuttermitteln für den Muskelaufbau, sie spielt aber auch beim Thema Herpes eine wichtige Rolle. Tierärzte empfehlen sowohl vorbeugend als auch in akuten Fällen die Fütterung von hohen Lysin-Mengen. Lysin ist der Gegenspieler der Aminosäure Arginin. Diese wird vor allem für die Vermehrung des Herpes-Virus benötigt. Liegt im Körper viel Lysin vor, so wird in der Vermehrungsphase fälschlicherweise das Lysin in das Virus eingebaut und somit wird es inaktiv. Die Ausbreitung des Virus wird somit eingedämmt.

Expertentipp - Herpes bei Pferden

Sowohl bei einer akuten Erkrankung als auch zur Vorbeugung können das vitamin- und zinkreiche Zusatzfutter EQUIPUR-vitafit und das lysinreiche EQUIPUR-amino bedenkenlos miteinander kombiniert werden. Auch das MASTERHORSE MONO-LYSIN hat sich bewährt. Die Aminosäure hilft sowohl vorbeugend, als auch in akuten Fällen. Der Baustein Lysin ist der Gegenspieler von Arginin. Arginin ist wichtig für die Vermehrung des Virus im Körper. Liegt viel Lysin im Körper vor, so baut das Virus dieses fälschlicherweise ein und die Vermehrung wird erschwert.

Der unten aufgeführte Vitamin B-Komplex von MASTERHORSE wird zusätzlich bei Symptomen wie Koordinationsstörungen (Ataxien), insbesondere in den ersten Tagen der Virusinfektion, unterstützend verabreicht. Ansonsten schafft eine bedarfsgerechte Energie- und Eiweißversorgung sowie ein ausgewogene Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementzufuhr die Basis für ein abwehrstarkes Immunsystem und ein gesundes Pferd. B-Vitamine in hohen Konzentrationen fördern den Energiestoffwechsel in der Nervenzelle und unterstützen so die Regeneration der Zelle. 

Damit das Immunsystem seinen Job machen kann, braucht es unter anderem ausreichend Zellschutzvitamine wie Vitamin E, C, Beta-Carotin und Selen. Wichtig sind auch Omega-3-Fettsäuren und Zink. Achtung: Nicht nur ein Mangel, auch ein massiver Überschuss kann bei einigen Vitaminen und Mineralstoffen zu gesundheitlichen Problemen führen.

Unsere Fütterungsexperten von MASTERHORSE können sie bei der Zusammenstellung eines ausgewogenen, auf das individuelle Pferd abgestimmten Futterplans unterstützen. So wird der Gesundheit der Pferde geholfen.

Ausbruch von Pferdeherpes – was tun?

Zu allererst geht es darum, eine großflächige Ausbreitung zu verhindern. Die Ansteckungsgefahr ist bei Herpes extrem groß. Die Krankheit wird oft durch die Tröpfcheninfektion von einem Pferd zum anderen übertragen. Aber auch die indirekte Ansteckung, zum Beispiel über das Putzzeug, ein Halfter, den Futtereimer, die Schubkarre, gemeinsam genutzte Wasserstellen oder Menschen, ist möglich. An Herpes erkrankte Pferde sollten sofort von den gesunden Tieren des Stalles räumlich getrennt werden. Auch über Futterwagen, Putzzeug und andere Gegenstände dürfen sie keinen Kontakt haben. Die Krankenstation sollte für Besucher gesperrt werden. Während der Betreuung der Herpespatienten Schutzkleidung tragen! Anschließend umziehen, Hände und Schuhe desinfizieren. Tierärzte empfehlen, den gesamten Stall mindestens drei Wochen lang unter Quarantäne zu stellen. Kein Pferd darf die Anlage verlassen, kein neues Pferd wird aufgenommen.

Wie können erkrankte Pferde behandelt werden?

Die Herpesviren selbst kann man nicht mit Medikamenten bekämpfen. Abhängig vom Einzelfall können aber Medikamente gegen Symptome wie Entzündungen und Kreislaufprobleme helfen. Zusätzlich sollte das Immunsystem unterstützt werden.

Wie steht die Prognose für ein an Herpes erkranktes Pferd?

Die Krankheit kann akut bis perakut (sehr schnell auftretend und oft mit tödlichem Ausgang) verlaufen. Die Symptome können sich dabei in den ersten Tagen in jede eingangs erwähnte Richtung entwickeln – bis hin zum Festliegen des Pferdes. Im weiteren Verlauf verschlimmern sich diese nur selten. Pferde mit geringgradigen Symptomen erholen sich in der Regel rasch vollständig von der Erkrankung. Pferde, die nicht festliegen, aber unter mittelgradigen Symptomen leiden, können neurologische Ausfallerscheinungen zurückbehalten. Erst nach einigen Monaten kann hier abgeschätzt werden, ob sich das Pferd davon vollständig erholt. Liegt das Pferd fest, steht die Prognose eher schlecht, insbesondere dann, wenn erste Versuche aufzustehen misslingen oder die Pferde länger als 24 Stunden liegenbleiben.

Was sollte nach einer Infektion im Stall passieren?

Ist der Herpesausbruch vorbei, ist eine Grunddesinfektion des Stalles Pflicht. Denn das Herpesvirus kann in den betroffenen Ställen noch etliche Wochen überleben. Vergessen Sie bei der Reinigungsaktion nicht Sattelzeug, Decken, Putzzeug und Gerätschaften wie Mistgabeln.

Hinweis: Der Equine Herpes Virus ist eine für das Pferd lebensbedrohliche Infektion und muss unbedingt fachmännisch von einem Tierarzt betreut werden! Auch wenn das Pferd das Virus in sich trägt, die Herpes-Erkrankung aber noch nicht akut ausgebrochen ist, ist eine ständige Aufmerksamkeit sowie regelmäßige Untersuchung des Tieres unerlässlich.

Jeder der einmal Herpes im Stall hatte, wird die Bilder, vor allem der zentralnervösen Form, nie wieder vergessen. Deswegen ist es wichtig die Fütterung (v.a. Versorgung mit Mikronährstoffen) und die Haltung (artgerecht, regelmäßige Reinigung und Desinfektion, neue Pferde in Quarantäne) zu optimieren sowie den gesamten Pferdebestand regelmäßig zu impfen.


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