Hufrehe beim Pferd

Hufrehe beim Pferd – Wie füttere ich ein Hufrehepferd richtig?

Kein Gras! Wenig Kohlehydrate! Das sind die gängigen Empfehlungen für Hufrehepatienten. Was darf ein Rehepferd denn überhaupt fressen? Die Fütterung bei Hufrehe ist ganz schön schwierig für den Pferdebesitzer. Die Kunst der Fütterung eines Rehepferdes liegt darin, das Pferd mit Nähr- und Vitalstoffen zu versorgen, ohne den Organismus weiter zu belasten. Das gilt für Pferde in einer akuten Rehe und ebenso für Pferde, die eine Rehe überstanden haben. Sie sind weiterhin gefährdet, erneut an Hufrehe zu erkranken. Man spricht dann von einem weiteren Reheschub.

Welche Nährstoffe für Hufrehepatienten wichtig sind und wie Sie eine erneute Rehe vermeiden, verrät dieser Masterhorse Expertentipp.

Die Kunst der Fütterung eines Rehepferdes liegt darin, das Pferd mit Nähr- und Vitalstoffen zu versorgen, ohne den Organismus weiter zu belasten. Das gilt für Pferde in einer akuten Rehe und ebenso für Pferde, die eine Rehe überstanden haben. Sie sind weiterhin gefährdet, erneut an Hufrehe zu erkranken. Man spricht dann von einem weiteren Reheschub.

Was ist Hufrehe beim Pferd

Hufrehe beim Pferd ist eine der ältesten uns bekannten Krankheiten. Schon Aristoteles berichtete zu seiner Zeit von einer schmerzhaften Erkrankung der Gliedmaßen, die durch die Fütterung ausgelöst wurde. Hufrehe äußert sich durch starke Schmerzen im Bereich der Hufe und damit verbundener Lahmheit bzw. völliger Bewegungslosigkeit. Die betroffenen Pferde versuchen durch die charakteristische Körperhaltung den Druck von den Vorderbeinen zu nehmen und so dem Schmerz auszuweichen. Dabei verlagern sie ihr Gewicht vermehrt auf die Hinterhand und stellen die Vorderbeine weit nach vorne, um sie zu entlasten.

Grund für Schmerzen und Lahmheit bei Hufrehe ist die Zerstörung der Huflederhaut, die das Hufbein wie ein Klettverschluss mit der Hornkapsel verbindet. Beim gesunden Pferd ist diese Verbindung sehr stabil und hält extremen Belastungen stand. Neben dem Eigengewicht des Pferdes, welches eine Druckbelastung in Richtung Boden ausübt, wirkt durch die tiefe Beugesehne zusätzlich eine Zugkraft nach hinten/oben auf das Hufbein. Wird die Verbindungsschicht nun geschädigt, kann sie diesen Kräften nicht mehr standhalten. Als Folge kann es zu einer Drehung des Hufbeins (Hufbeinrotation) bzw. zu dessen Absenkung in der Hornkapsel kommen. Im schlimmsten Fall wird die Verbindung vollständig zerstört was zum Durchbruch des Hufbeins (Hufbeindurchbruch) durch die Hufsohle oder gar zum Verlust der Hornkapsel – dem sogenannten „Ausschuhen“ führen kann.

Wie kommt es zur Hufrehe beim Pferd?

Hufrehe kann ganz verschiedene Ursachen haben. Grob einteilen kann man diese in folgende Bereiche:

  1. „Vergiftungs“-Rehe (hierzu zählt auch die fütterungsbedingte Rehe).
  2. Rehe als Folge von Stoffwechselstörungen (ECS, EMS); hier spricht man von chronischer Hufrehe.
  3. Belastungsrehe durch eine mechanische Überbelastung.

Da jede einzelne dieser Formen ein sehr komplexes Thema ist, beschränkt sich dieser Artikel auf die Vergiftungsrehe und hier speziell auf die fütterungsbedingte Rehe.

Hufrehe durch Fütterung – was passiert im Pferdekörper?

1.    Ein Zuviel an Stärke im Futter

Die fütterungsbedingte Hufrehe kann durch zwei Faktoren ausgelöst werden. Zum einen kann sie die Folge der Aufnahme großer Mengen an dünndarmverdaulichen Kohlenhydraten wie zum Beispiel Stärke sein. Stärke ist ein Kohlenhydrat, das je nach Struktur und Zubereitung im Dünndarm enzymatisch aufgespalten wird. Die Kapazität des Dünndarms hierfür ist mengenmäßig begrenzt. Nimmt das Pferd mehr dünndarmverdauliche Stärke auf, als hier verarbeitet werden kann, wird sie unverdaut in den Dickdarm weitertransportiert, wo sie bakteriell fermentiert wird. Dies kann etwa dann vorkommen, wenn sich das Pferd Zugang zum Futtervorrat verschafft und in kurzer Zeit eine große Menge an stärkereichem Kraftfutter frisst.

2.    Die Futterration enthält zu viele Kohlenhydrate

Der zweite mögliche Auslöser der fütterungsbedingten Hufrehe ist die Aufnahme größerer Mengen an Kohlenhydraten, die aufgrund ihrer Struktur im Dünndarm nicht enzymatisch aufgespalten werden können, wie zum Beispiel Fruktan. Diese landen ebenfalls unverdaut im Dickdarm und werden bakteriell fermentiert. Fruktan nimmt das Pferd über das Weidegras bzw. das Heu auf. Als Speicherkohlenhydrat dient es vielen Pflanzen als Energiespeicher und ist somit unter anderem in Gräsern von Natur aus enthalten. Besonders hoch sind die Fruktangehalte in den Pflanzen dann, wenn die Energiegewinnung auf der einen Seite und der Energieverbrauch auf der anderen Seite nicht im richtigen Verhältnis stehen. Gerade im Frühjahr und im Herbst wenn tagsüber die Sonne scheint, die Temperaturen nachts aber stark absinken, kann die Pflanze die durch Photosynthese gewonnene Energie nicht direkt für das Wachstum „verbrauchen“ und speichert sie in Form von Fruktan ein. Fruktan ist nicht generell schlecht für Pferde – wie so oft kommt es auch hier auf die Dosis an.
In Maßen ist die bakterielle Fermentation für den Dickdarm und den Stoffwechsel kein Problem. Gelangen aber große Mengen an Stärke oder Fruktan auf einmal in den Dickdarm, kommt es durch die Fermentation und die dabei entstehenden Spaltprodukte zu Veränderungen des Darmmilieus. Der pH-Wert sinkt stark ab, der Darminhalt wird also sauer. Unter diesen veränderten Bedingungen stirbt eine Vielzahl der Darmbakterien ab. Die dabei gebildeten Toxine gelangen durch die Darmwand in den Blutkreislauf und somit auch in die feinen Blutgefäße der Huflederhaut. Als Folge kommt es zu Entzündungen und Durchblutungsstörungen im Bereich der Huflederhaut und somit zur Schädigung dieses sensiblen Gebildes. Warum gerade in diesem Bereich die Folgen so gravierend sind, ist bis heute nicht endgültig geklärt.

Hufrehe Behandlung – Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Die Behandlung bei Hufrehe beschränkt sich in der Regel auf folgende Punkte:

Linderung der Entzündung

Durch die Entzündung entsteht eine Schwellung in der Huflederhaut, die die Hornkapsel und die knöchernen Strukturen auseinanderdrückt. Um die Schäden möglichst gering zu halten ist es daher sehr wichtig, die Entzündung möglichst schnell und effektiv zu bekämpfen.

Durchblutungsförderung

Damit die Zellen der Huflederhaut möglichst gut versorgt werden, ist eine gute Durchblutung von großer Bedeutung. Blutverdünnende und durchblutungsfördernde Medikamente oder auch Kräuter sorgen dafür, dass auch die kleinsten Blutgefäße – die Kapillaren – ausreichend durchblutet werden.

Reduzierung des Zuges der tiefen Beugesehne auf das Hufbein

Um die mechanische Belastung, also den Zug am Hufbein, zu reduzieren ist es wichtig, dass die Stellung des Hufes angepasst wird. Durch das Hochstellen der Trachten, also des hinteren Teils des Hufes, mit Hilfe eines Spezialbeschlags wird die Sehne entlastet und der Zug auf das Hufbein reduziert.

Unterstützung der Leber

Da die Leber des Pferdes bei einer Hufrehe durch die hohe Konzentration an Giftstoffen im Blut besonders viel leisten muss ist es wichtig, dieses Organ zu unterstützen und zu stärken.

Förderung einer gesunden Darmflora

Die ursprüngliche Darmflora muss möglichst schnell wieder hergestellt werden, um eine physiologische Verdauung aller Futterbestandteile zu gewährleisten.

Hufrehe beim Pferd - Kann mein Pferd trotzdem auf die Weide?

Insbesondere bei Pferden, die bereits einen Reheschub hatten, muss man beim Weidegang vorsichtig sein. Gerade im Frühjahr und im Herbst, wenn die Fruktangehalte im Gras besonders hoch sind, sollte der Weidegang nur sehr dosiert erfolgen. Studien haben gezeigt, dass an kühlen, sonnigen Vormittagen der Fruktangehalt besonders hoch ist und erst ab der Mittagszeit abnimmt. Daher ist der Weidegang in den frühen Morgenstunden zumindest im Frühjahr und im Herbst für Rehepferde tabu. Während der wärmeren Monate können rehegefährdete Pferde in Maßen Weidegang bekommen. Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten, dass sie nicht zu viel Gras aufnehmen. Hier können Fressbremsen gute Dienste leisten. Die Pferde können sich an der frischen Luft bewegen ohne allzu große Mengen an Gras aufzunehmen.

Hufrehe – Erste Hilfe

Bei einem Reheschub erleidet das Pferd enorme Schmerzen. Nicht zuletzt deswegen sollte immer sofort der Tierarzt gerufen werden, der Schmerzmittel verabreichen und somit das Leiden lindern kann. Außerdem kann er umgehend weitere Therapiemaßnahmen einleiten.

Als Soforthilfe ist eine Kühlung der Hufe wichtig, um die Entzündung zu lindern. Dies kann entweder durch kaltes Wasser oder aber mit Hilfe einer Kühlkompresse erfolgen. Da die Huflederhaut parallel zur Hufwand verläuft, wird die Kompresse vorn am Huf aufgelegt und gegebenenfalls mit Hilfe einer Bandage fixiert. Man sollte aber darauf achten, dass es nicht zu Erfrierungen im Bereich des Kronsaums kommt. Besonders kalte Kompressen oder auch Kühlakkus aus dem Gefrierschrank sollten in ein Geschirrtuch oder ähnliches gewickelt werden, bevor man sie am Pferd anwendet.

Hufrehe beim Pony

Hufrehe kommt statistisch gesehen bei Ponys häufiger vor als bei Großpferden. Dabei sind diese Tiere prinzipiell nicht anfälliger für Hufrehe als Großpferde. Allerdings sind Ponys in der Regel deutlich genügsamer was die Fütterung anbelangt, was die Gefahr einer Überfütterung erhöht. Zudem gelten Ponys als „verfressen“. Sie nehmen relativ große Mengen in kurzer Zeit auf, wodurch die Gefahr einer Futterrehe ebenfalls höher ist als bei Großpferden. Gerade bei Ponys sollte daher im Frühjahr beim Anweiden besonders darauf geachtet werden, dass nicht zu viel junges, fruktanreiches Gras aufgenommen wird.

Fütterung bei Hufrehe

Fütterung nach dem ersten Reheschub:

Pferde, die bereits einen fütterungsbedingten Reheschub hinter sich haben, gelten auch weiterhin als rehegefährdet. Bei der Fütterung solcher Pferde müssen einige Punkte besonders beachtet werden:
Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren Vitalstoffen bildet die Grundvoraussetzung für einen gesunden und widerstandsfähigen Pferdekörper. Besonders wichtig ist die Versorgung mit Antioxidanzien wie Vitamin C und E, Selen sowie Omega-3-Fettsäuren. Diese haben eine schützende Wirkung auf die Gefäße und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Reheprophylaxe. 

Übergewicht vermeiden:

Übergewicht sollte generell vermieden werden. Die Energiezufuhr muss demnach streng auf den Energiebedarf abgestimmt werden. Als Energielieferant sollte in erster Linie gutes Heu dienen. Lediglich bei Pferden, die mit dieser Energiequelle nicht ausreichend versorgt sind, kann Kraftfutter zugegeben werden. Idealerweise wird dieses auf möglichst viele kleine Portionen verteilt und nicht in einer einzigen Fütterung verabreicht. So wird vermieden, dass die enthaltene Stärke unverdaut den Dickdarm erreicht und hier bakteriell fermentiert wird.

Die Verdauung unterstützen:

Da die Leber im akuten Rehefall besonders viel leisten muss, um die Giftstoffe aus dem Körper zu schaffen, benötigt dieses wichtige Organ von Zeit zu Zeit Unterstützung. Insbesondere bei Futterumstellungen ist eine kurweise Fütterung von leberstärkenden Zusätzen sinnvoll. Die Mariendistel besitzt einen hohen natürlichen Gehalt an leberzellschützendem Silymarin, wodurch sich MASTERHORSE MARI-KUR sehr gut zur Unterstützung der Lebertätigkeit sowie der Leberregeneration eignet.

Lebendhefekulturen leisten wertvolle Dienste wenn es darum geht, die geschädigte Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Sie sind in der Lage, unerwünschte Darmkeime zu verdrängen und schaffen so ideale Bedingungen für eine „gesunde“ Besiedelung des Darms. Der Stallmeister LeibWächter versorgt das Pferd mit diesen wertvollen Hefekulturen und ist so eine hervorragende Unterstützung für eine physiologische Darmflora.

Achtet man stets auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit allen wichtigen Nähr- und Vitalstoffen sowie eine gute körperliche Verfassung und sorgt dafür, dass die Zufuhr an leicht verdaulichen Kohlenhydraten in moderaten Mengen erfolgt, kann man das Risiko eines weiteren fütterungsbedingten Reheschubes erheblich minimieren.

 

  • INFO TO GO - Hufrehe beim Pferd
  • Große Mengen an leicht verdaulichen (Stärke) oder nicht dünndarmverdaulichen (Fruktan) Kohlenhydraten können eine fütterungsbedingte Hufrehe auslösen.
  • Das Anweiden im Frühjahr muss immer vorsichtig erfolgen, um die Aufnahme von Fruktan zu begrenzen und so zu vermeiden, dass die Darmflora im Dickdarm „umkippt“. Auch die Aufnahme von stärkereichem Kraftfutter muss immer dosiert erfolgen. Große Kraftfuttermengen sollten daher auf möglichst viele kleinere Einzelportionen verteilt werden.
  • Die Basis der Fütterung bildet gutes, spät geschnittenes Heu. Der erhöhte Bedarf an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren Vitalstoffen sollte durch ein Mineralfutter gedeckt werden.

 

 


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