Pferde im Herbst auf der Weide – Hufrehe vorbeugen
An einem sonnigen Morgen, nach einer frostigen Nacht, sollten vor allem rehegefährdete Pferde nicht auf die Weide kommen. Unter diesen Bedingungen ist mit höchsten Fruktankonzentrationen zu rechnen. Zur Schonung der Pferde ist es sinnvoller, wärmere Nächte oder bewölkte Tage abzuwarten.
Bei welchen Witterungsbedingungen ist das Reherisiko erhöht?
Hufrehe – sind nur die Fruktane schuld?
Nicht jedes Pferd erkrankt grundsätzlich an einer Hufrehe, wenn es größere Mengen an Fruktanen aufgenommen hat. Gut trainierte und schlanke Pferde vertragen einen Fruktanüberschuss besser als übergewichtige Ponys. Übergewicht geht häufig mit einer Insulinresistenz einher. Durch den permanent erhöhten Insulin- und Glukosespiegel sind die Zellen bereits vorgeschädigt. Sie reagieren dadurch viel sensibler auf erhöhte Toxingehalte im Blut, die beim fruktanbedingten Bakteriensterben im Dickdarm gebildet werden. Pferde mit Equinem Metabolischen Syndrom oder Equinem Cushing Syndrom haben zwar nicht zwingend eine Insulinresistenz, aber auch bei diesen Stoffwechselstörungen reagiert der Körper des Pferdes sehr empfindlich auf größere Fruktanmengen.
Ein weiterer Faktor ist die Leber. Eine gesunde Leber ist durchaus in der Lage, größere Toxinmengen, die durch das Bakteriensterben im Dickdarm entstehen, zu verarbeiten. Ist die Leber z.B. durch Medikamente, schimmeliges Futter oder zu große Eiweißmengen (z.B. junges Weidegras) am Limit ihrer Leistungskapazität, so können die Toxine nicht schnell genug aus dem Körper abtransportiert werden. Die Folge kann eine Hufrehe sein. Im Rahmen einer Hufrehe-Prophylaxe ist deswegen die Stärkung der Leberfunktion und ihrer Entgiftungsleistung immens wichtig.
Weitere Faktoren, die eine Hufrehe auslösen können sind z.B.:
- Giftpflanzen (lesen Sie unseren Expertentipp)
- Überbelastung
- Nachgeburtsverhaltung
- Stärkeüberschuss