Grundversorgung des Pferdes

Die richtige Grundversorgung des Pferdes

Die Grundlagen der Pferdefütterung lassen sich, ähnlich wie bei der Ernährungspyramide für Menschen, sehr gut mit Hilfe einer sogenannten Fütterungspyramide darstellen. Diese veranschaulicht die relativen Mengenverhältnisse der wichtigen Bestandteile einer Futterration für Pferde. An der Basis der Pyramide stehen die Komponenten, die den größten Teil der Ration ausmachen, nach oben in Richtung Spitze diejenigen, die das Pferd in geringeren Mengen benötigt. Mit Hilfe dieser Pyramide lässt sich die Zusammenstellung einer Ration recht anschaulich darstellen, um die richtige Grundversorgung des Pferdes individualisiert festzulegen.

Die Bausteine einer optimalen Grundversorgung des Pferdes

Wasser – der Quell des Lebens
Wasser ist die Basis für die Grundversorgung des Pferdes. Ohne Wasser kann ein Pferd nicht leben. Jedes Pferd benötigt ständig Zugang zu frischem und sauberem Wasser von einwandfreier Qualität. Pro Tag nimmt ein Großpferd (LG ca. 600 kg) im Erhaltungsstoffwechsel etwa 30 Liter Wasser auf. Die Menge steigt bei starker Arbeit und hohen Umgebungstemperaturen schnell auf 50 Liter oder mehr an. Wenn die Grundfutterration des Pferdes vorwiegend aus trockenem Heu und Stroh besteht, ist auch der Wasserbedarf deutlich höher als bei der Verfütterung von Gras oder bei Weidegang.

Raufutter – gut gekaut ist halb verdaut
Pflanzliche Gerüstsubstanzen versorgen das Pferd mit der sogenannten strukturierten Rohfaser. Sie sind vor allem im Raufutter (Heu, Heulage, Gras und Stroh) enthalten. Rohfaser ist unentbehrlich für eine reibungslose Funktion des Verdauungstrakts eines Pferdes und wird deshalb auch als "Motor der Verdauung" bezeichnet. Die Rohfaserversorgung des Pferdes erfolgt vorwiegend über die Fütterung von Raufutter; eine wesentliche Bedeutung bei der Grundversorgung des Pferdes hat folglich das Heu. Dabei spielt das Alter bzw. das Wachstumsstadium der Pflanzen zum Schnittzeitpunkt für die Verdauung des Pferdes eine große Rolle. Ab 30 Zentimeter Halmlänge ist das Futtermittel so rohfaserreich, dass es die Darmgesundheit des Tieres gut unterstützt.

Die im Heu reichlich enthaltene Rohfaser (insbesondere in Form von Cellulose und Hemicellulose) wird im Dickdarm des Pferdes bakteriell fermentiert. Die dabei entstehenden kurzkettigen Fettsäuren wie Essigsäure und Propionsäure werden über die Darmwand ins Blut aufgenommen und können vom Pferd als Energielieferant genutzt werden. Heu liefert allerdings nicht nur Energie in Form von Rohfaser (Strukturkohlenhydrate), sondern auch in Form von Nichtstrukturkohlenhydraten (Zucker) und Protein. Für das Pferd ist qualitativ hochwertiges Heu der wichtigste und zuverlässigste Energie- und Rohfaserlieferant. Auch wenn Hafer- oder Weizenkleie, Getreidespelzen oder Sonnenblumenschalen große Mengen an Rohfaser enthalten, können sie strukturreiches Heu nicht vollständig ersetzen. Heu regt das Pferd zum intensiven Kauen an; es dient der Einspeichelung des Futters und damit der Bildung von Magen- und Verdauungssäften.

Darüber hinaus sorgt die sperrige Raufutterstruktur für einen geregelten Transport des Futters durch den Darm und regt die Darmperistaltik des Pferdes an, was mit strukturarmem Futter wie jungem Gras oder überhöhten Getreidemengen in der Ration nicht möglich ist. In der Natur verbringt das Steppentier Pferd ca. 16 Stunden täglich mit der Aufnahme von eher faserreichem Futter. Um dieser langen Fresszeit möglichst nahe zu kommen, werden täglich etwa 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht empfohlen. Je nach Pferdetyp sowie körperlicher Beanspruchung kann diese Menge allerdings schwanken. Im Vergleich zu Kraftfutter sollte Raufutter stets den mengenmäßigen größten Teil der Grundfutterration ausmachen und immer zuerst gefüttert werden. Durch das Kauen der Faserbestandteile wird die Bauchspeicheldrüse zu erhöhter Enzymbildung (z.B. Amylasen) angeregt, die für die Verdauung des Kraftfutters im Dünndarm verantwortlich sind. Nur so kann sich der Dickdarm ganz seiner Aufgabe der Rohfaserverdauung, der Vitaminsynthese und der Regulierung des Säure-Basenhaushalts widmen. Wer Heu nur reduziert verfüttern darf (z.B. bei Pferden, die aufgrund ihres geringeren Energiebedarfs nicht zu viel Heu fressen dürfen), kann bis zu einem Drittel der Raufutterration durch Stroh (Rohfasergehalt ca. 44 %) abdecken. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass die steigenden Rohfasergehalte durch den Einsatz von zu grobem Strukturfutter wie ligninreichem Heu oder Stroh die Verdaulichkeit der anderen Nährstoffe im Futter senken. Zudem besteht die Gefahr, dass zu viel Stroh sogenannte Anschoppungskoliken beim Pferd auslöst. >

  • INFO TO GO<
  • Die Grundversorgung des Pferdes besteht aus Wasser, Rau- und Kraftfutter sowie bedarfsgerechten Ergänzungsfuttermitteln.
  • Wasser – ist lebenswichtig
    Jedes Pferd braucht ständig Zugang zu frischem Trinkwasser. Die tägliche Wasseraufnahme pro Großpferd (600 kg LG) liegt je nach Arbeit zwischen 30 und 50 l.
  • Heu – die Grundlage der Pferdefütterung
    Heu liefert neben wertvoller Rohfaser für eine intakte Darmflora auch einen guten Grundstock an lang anhaltender Energie. Das Futtermittel sorgt für eine rege Kautätigkeit und damit für eine geregelte Verdauung sowie ausreichend Beschäftigung. Täglich werden je 100 kg Körpergewicht des Pferdes je nach körperlicher Beanspruchung etwa 1,5 kg Heu empfohlen.
  • Kraftfutter – das Plus an Energie
    Je nach Bedarf des einzelnen Pferdes kann die Energiemenge in der Futterration über die Gabe von Kraftfutter individuell erhöht werden. Neben verschiedenen Getreidesorten wie Hafer, Gerste und Mais kommen dafür spezielle Mischfutter wie Pferdemüslis oder auch verschiedene Öle zum Einsatz. Um die enthaltenen Nährstoffe im Kraftfutter optimal verwerten zu können, sollte dem Pferd Kraftfutter immer erst nach dem Raufutter gefüttert werden.
  • Futterergänzungen – das notwendige „i-Tüpfelchen“ im Futtertrog
    Mineral- und Ergänzungsfuttermittel sind unerlässlich für gesunde und leistungsbereite Pferde. In der Bandbreite der Produkte findet sich für jedes Pferd die individuell benötigte Futterergänzung.

Kraftfutter – zur Energieaufwertung der Grundfutterration

Unter Kraftfutter versteht man konzentrierte, energie- und proteinreiche Futtermittel zur Aufwertung der Grundfutterration. Diese kommen zum Einsatz, wenn Pferde mehr Energie und Protein benötigen als sie mit dem Grundfutter aufnehmen können. Verwendet werden verschiedene Getreidesorten wie Hafer, Gerste und Mais oder auch Mischfutter wie Müslis. Bei Pferden mit einem besonders hohen Energiebedarf oder Getreideunverträglichkeiten eignen sich zusätzlich Pflanzenöle als Energielieferant. Die Bandbreite der Produkte, vom energie- und stärkereduzierten Light-Müsli bis zum energie- und proteinreichen Sport-Pferdemüsli, bietet für jedes Pferd eine individuelle Lösung.

Hafer, Gerste, Mais – was eignet sich für mein Pferd am besten?
Hafer ist und bleibt (in Kombination mit Heu) die Grundlage jeder Pferdefütterung. Durch seinen hohen Spelzenanteil besitzt Hafer im Vergleich zu anderen Getreidesorten einen hohen Gehalt an Rohfaser. Dies führt dazu, dass das Pferd das energiereiche Kraftfutter intensiver einspeichelt als andere Getreidesorten, was für die weitere Verdauung von großer Bedeutung ist. Hafer ist für Pferde besonders gut verdaulich und die enthaltene Energie gelangt schnell ins Blut, wodurch die Leistungsbereitschaft der Tiere auch kurzfristig deutlich gesteigert werden kann. Gerste und Mais besitzen im Vergleich zu Hafer eine geringere Stärkeverdaulichkeit. Das hat unter anderem mit der Größe und der Struktur der Stärkekörner zu tun. Erst durch eine hydrothermische Behandlung von Gerste und Mais mittels Wasserdampf und Wärme erhält das Getreide eine hohe Stärkeverdaulichkeit. Verdauungsstörungen, die unbehandelte Gerste und Mais verursachen können, werden auf diese Weise wirkungsvoll reduziert. Bei Mais hat die Behandlung der rohen Körner noch einen weiteren Vorteil für die Pferde: Die deutlich weicheren Maisflocken schonen die Zähne. Gerstenflocken eignen sich besonders gut zur Energieaufwertung der Futterration von Pferden, die keinen Hafer vertragen. Dem Getreide wird eine „ruhigere“ Energie zugesprochen als Hafer. Zudem wird die in der Gerste enthaltene Energie langsamer freigesetzt, wodurch der Blutzuckerspiegel nicht so stark beeinflusst wird. Mais hingegen hat im Vergleich zu Hafer und Gerste einen geringen Gehalt an Eiweiß, wodurch er bestens für Allergiker oder Pferde geeignet ist, die wenig Eiweiß vertragen. Besonders empfehlenswert ist die Zufütterung von Maisflocken bei Pferden, die an Körpergewicht zunehmen müssen.

Müsli für Pferde
Pferdemüslis können durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen individuell auf den Bedarf des einzelnen Tieres abgestimmt werden. Oft bestehen sie aus einer Mischung von verschiedenen Getreidesorten, die zum Teil hoch aufgeschlossen sind. Häufig sind auch gehäckseltes Heu, Kleie, Leinsamen, Kräuter, Öle sowie Mineralstoffe und Vitamine im Pferdemüsli enthalten. Es gibt jedoch auch Pferdemüslis, die frei von jeglichen Zusatzstoffen sind und ganz nach dem individuellen Bedarf des einzelnen Pferdes gezielt mit einem Mineralfutter ergänzt werden können. Pferdemüslis, die die Heufasern bzw. faserhaltigen Komponenten wie Dinkelspelz oder Luzernefasern enthalten, haben den großen Vorteil, dass die Pferde daran deutlich länger fressen und intensiver kauen als bei anderen energiereichen Kraftfuttersorten. Denn auch hier gilt wieder: Längeres Kauen mit entsprechendem Einspeicheln der Nahrung ist gut für die Verdauung. Trotzdem muss Müsli wie andere Kraftfutter auch unbedingt mit qualitativ hochwertigem Raufutter ergänzt werden.

Pflanzenöle als alternative Energieressource für Pferde
Die natürlichen Futtermittel des Steppentieres Pferd haben in der Regel einen geringen Fettgehalt. Trotzdem stellen auch höhere Mengen an Pflanzenölen wie z.B. Leinöl, Reiskeimöl, Maisöl oder Sonnenblumenöl im Futter kein Problem für das Pferd dar.

Pflanzenöle haben in der Pferdefütterung sogar etliche Vorteile zu bieten:

  • Optimale Verwertung (> 90 %).
  • Hohe Energiedichte.
  • Kein Eiweiß.
  • Keine Stärke.

Ein Schuss Leinöl übers Futter (25-50 ml) sorgt für glänzendes Fell und eine geschmeidige Haut. Fette enthalten doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiß. Speziell bei Pferden mit Getreideunverträglichkeiten oder Stoffwechselerkrankungen wie PSSM, Tying-up, Hufrehe oder Cushing eignen sich Pflanzenöle optimal als Energieträger. Sie liefern den Tieren stärkefreie Energie und haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Kraftfuttergemische aus Getreide und Pflanzenöl zu einem geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels führen als die Getreidemenge alleine. Die Glukose wird langsamer ins Blut abgegeben. Mit diesem Wissen lässt sich eine Ration mit einer niedrigen glykämischen Antwort zusammenstellen.

Futterergänzungsmittel – das gesunde „Plus“ für jedes Pferd in der Grundversorgung

Die Spitze der Ernährungspyramide bilden Mineral- und Ergänzungsfuttermittel. Mengenmäßig machen sie zwar den kleinsten Teil der täglichen Grundfutterration aus, sind aber von großer Bedeutung für ein gesundes und leistungsbereites Pferd. Je nach Rasse, Alter, Haltungsform oder körperlicher Belastung gibt es für jedes Pferd das passende Mineralfutter. Darüber hinaus führen besondere Situationen wie Wachstum, Training, Trächtigkeit, Stress, etc. zu einem Anstieg des Bedarfs an bestimmten Nähr- und Vitalstoffen. Durch die richtige Auswahl und sinnvolle Kombination von Futterergänzungen kann eine optimale Versorgung des Pferdes sichergestellt werden.

Expertentipp für eine ausgewogene Grundversorgung des Pferdes:

Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen die Futterration Ihres Pferdes. Entspricht sie noch den aktuellen Bedürfnissen des Tieres oder gilt es, eine Anpassung vorzunehmen? Je nach Art und Qualität des Raufutters, der körperlichen Beanspruchung sowie dem Futterzustand des Pferdes ist es notwendig, die Zusammenstellung der Futterration neu zu überdenken und ggf. auch mit einem passenden Zusatzfutter zu ergänzen.

Die Basis einer gesunden Futterration bildet eine ausreichende Menge an qualitativ hochwertigem Raufutter (z.B. Heu). Je nach individuellem Bedarf und Leistungsabforderung des Pferdes sollte eine Ergänzung mit einem energiereichen Kraftfutter erfolgen. Hier bieten sich unterschiedliche Getreidesorten wie Hafer (z.B. MASTERHORSE NATUR-HAFER), Gerste (z.B. MASTERHORSE NATUR-GERSTENFLOCKEN) oder aber Mais (z.B. MASTERHORSE NATUR-MAISFLOCKEN) an. Auch spezielle Pferdemüslis können als Teil der Kraftfutterration oder gar als alleiniges Kraftfutter verwendet werden. Sie regeln ebenso wie Getreide die Energie- und Eiweißzufuhr. Im Gegensatz zu den meisten Müslis verzichten wir bei den MASTERHORSE NATURMÜSLIS bewusst auf den Zusatz von Vitaminen und Mineralstoffen. So ist es möglich, die Energie- und Eiweißzufuhr unabhängig von der Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen zu gestalten.


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