Sandkolik bei Pferden

Pferdehaltung wird immer tiergerechter. Viel frische Luft und ausgedehnte Flächen, auf denen sich unsere Vierbeiner frei bewegen können, bieten für die Pferdegesundheit viele Vorteile und sind sehr zu befürworten. Doch wie immer im Leben hat auch diese Entwicklung in der Pferdewelt eine Kehrseite der Medaille, die Pferdehalter kennen sollten. Sandkoliken stellen in manchen Regionen ein zunehmendes Problem für Pferde dar. Lesen Sie in diesem MASTERHORSE-Expertentipp, wie es zu der Verdauungsstörung kommt und wie man ihr effektiv vorbeugt.

Eine Sandkolik entsteht, wie ihr Name schon sagt, durch Sand- oder Erdablagerungen im Darm. Größere Mengen Sand können sich im Blinddarm oder Grimmdarm des Pferdes anreichern und so die Verdauungstätigkeit behindern. Durch das Gewicht des Sandes werden die Bewegungen des Darms eingeschränkt oder kommen sogar vollständig zum Erliegen. Dadurch kann der Darm seiner Aufgabe, den Futterbrei weiter zu transportieren, nicht mehr nachkommen. Es kommt zu einer Eindickung und Verhärtung des Darminhalts, der so zu einem mechanischen Hindernis wird.

Die Verstopfung verursacht schmerzhafte Verkrampfungen der Darmmuskulatur. Außerdem können die scharfkantigen Sandkörner und der feste Darminhalt die empfindliche Darmschleimhaut zusätzlich reizen. Das verstärkt die Schmerzen des Pferdes. Deshalb zeigen Pferde mit großen Sandablagerungen im Darm häufig wiederkehrende Koliken. Risikofaktoren in der Haltung können Hinweise auf den möglichen Übeltäter geben. Um die Diagnose zu sichern, kann der Tierarzt den Kot betroffener Pferde zum Beispiel in einem Handschuh aufschwemmen. Vorhandener Sand setzt sich dabei in den Fingerausstülpungen ab.

Wie kommt es zu einer Sandkolik beim Pferd?

Nicht jedes Pferd, das viel Zeit auf sandigen Untergründen verbringt, hat Probleme mit Sandablagerungen im Darm. Die Haltung und vor allem die Fütterung auf sandigem Boden stellen aber Risikofaktoren und damit die Ursachen für die Entstehung von Sandkoliken dar. So treten die Verdauungsstörungen in Regionen mit sandigen Böden häufiger auf. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg stellen Tierärzte die Diagnose „Sandkolik“ verhältnismäßig oft.

Auf abgefressenen Weiden besteht die Gefahr, dass Pferde aus Hunger oder Langeweile an sehr kurzen Grasbüscheln knabbern und dabei große Mengen Sand oder Erdreich aufnehmen. Das gleiche gilt unabhängig von der Region für die Heufütterung in aufgesandeten Paddocks. Manche Pferde können auch größere Mengen Sand mit dem Futter aufnehmen und diesen problemlos ausscheiden. Bei anderen Pferden lagert sich jedoch der Sand im Verdauungskanal ab und schränkt die Darmtätigkeit ein. Neben den Risikofaktoren in der Haltung spielt also auch die individuelle Empfindlichkeit des Pferdes eine Rolle bei der Entstehung von Sandkoliken.

Anzeichen einer Sandkolik beim Pferd

Die Symptome einer Sandkolik gleichen den Anzeichen anderer Kolikformen. Betroffene Pferde leiden unter Schmerzen und sind deshalb unruhig. Häufig kann man einen angespannten Bauch mit aufgezogenem Rücken erkennen. Kolikende Pferde zeigen manchmal außerdem einen nach hinten „horchenden“ Blick oder drehen den Kopf immer wieder zur schmerzenden Bauchseite. Sie können auch mit den Beinen gegen den Bauch schlagen oder werfen sich bei stärkeren Schmerzen immer wieder hin, um sich zu wälzen.

Der Appetit ist ihnen meistens gänzlich vergangen, manche Pferde versuchen jedoch trotz der Schmerzen etwas zu fressen. Bei Koliken durch Sandablagerungen zeigen sich in der Regel wiederkehrende, eher leichte Koliksymptome mit schmerzfreien Phasen. Die Darmmotorik ist durch den Sand zwar immer wieder gestört, kommt aber nicht gänzlich zum Erliegen.

Erst wenn sich große Mengen Sand oder Erde im Dickdarm ansammeln, entwickeln sich auch schwere Koliken, deren Behandlung einen Klinikaufenthalt mit Kolikoperation erfordern kann. Damit es nicht so weit kommt, sollte jeder Pferdebesitzer die Risikofaktoren für Sandkoliken sowie ihre Symptome kennen und der Erkrankung sinnvoll vorbeugen.

Behandlung einer Sandkolik beim Pferd - was tun?

Wie bei allen Koliken sollte ein Pferd mit Sandkolik mit schmerzstillenden Medikamenten behandelt werden. Das schafft dem schmerzgeplagten Pferd nicht nur Erleichterung, sondern hilft auch die Bauchkrämpfe zu lindern und trägt dazu bei, dass sich die Darmtätigkeit des Pferdes wieder normalisiert. Da Sand und Futterbrei im Dickdarm ein Hindernis darstellen, gilt es außerdem den Darminhalt aufzulockern. Hierfür geben viele Tierärzte Paraffinöl und/oder Glaubersalz (Natriumsulfat) über eine Nasenschlundsonde in den Magen des Pferdes ein. Beide fungieren als Abführmittel und machen den Darminhalt weicher und gleitfähiger.

Besonders gut bewährt haben sich bei Sandkoliken außerdem Flohsamenschalen. Sie sind sehr quellfähig, binden viel Wasser und wirken ebenfalls abführend. Sie bieten den Vorteil, dass sie den Sand im Futter binden und so die Ausscheidung erleichtern können.

Finnische Tierärzte haben 2016 nachgewiesen, dass Flohsamenschalen bei Sandkoliken dann am wirksamsten sind, wenn man sie betroffenen Pferden stationär in der Klinik über drei bis sieben Tage mithilfe einer Nasenschlundsonde in Kombination mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) eingibt. Mehr als die Hälfte der Pferde in der Studie konnten durch diese Behandlung einen Großteil des Sandes innerhalb von acht Tagen über den Kot ausscheiden. In sehr weit fortgeschrittenen Fällen mit großen Mengen Sand im Dickdarm kann manchmal jedoch nur noch eine rettende Operation mit Entfernung des Sandes Abhilfe verschaffen.

  • INFO TO GO - Sandkolik beim Pferd
  • Sandkoliken treten vor allem in Gebieten mit sandigen Böden auf. Aber auch die Fütterung in aufgesandeten Paddocks stellt einen Risikofaktor dar.
  • Aufgenommener Sand reizt die empfindliche Darmschleimhaut. Lagert er sich im Dickdarm ab, behindert er die Darmtätigkeit und es kann zu Koliken kommen.
  • Flohsamenschalen haben ein hohes Quellvermögen und wirken leicht abführend. Sie haben sich bei der Behandlung von Sandkoliken bewährt und können die Fütterung zur Vorbeugung kurweise sinnvoll ergänzen.

Wie beugt man einer Sandkolik bei Pferden vor?

Die sicherste Art einer Sandkolik vorzubeugen ist Pferde nicht auf sandigen Flächen zu halten und vor allem nicht auf Sandboden zu füttern. In manchen Regionen ist das mit einer pferdegerechten Haltung jedoch kaum zu vereinbaren. Pferde aufgrund einer möglichen Kolikgefahr ausschließlich im Stall zu belassen, ist weder tiergerecht noch zielführend, da auch die reine Stallhaltung das Auftreten von Verdauungsstörungen durch Bewegungsmangel begünstigen kann.

Ist der Sandboden allgegenwärtig, sollte man einige Dinge beachten, um zu verhindern, dass das Pferd größere Mengen Erdboden aufnimmt. Das Wechseln abgegraster Weiden sollte immer rechtzeitig erfolgen, damit die Pferde beim Knabbern an kurzen Grasbüscheln kein mit Erdreich verschmutztes Wurzelmaterial aufnehmen. Heu sollte in Raufen ohne sandigen Boden oder in befestigten Unterständen zur Verfügung stehen.

Lange Fresspausen gilt es zu vermeiden, da hungrige Pferde häufig an Zäunen entlang bereits sehr kurz gefressenes Gras weiter abzupfen und so Erde und Sand aufnehmen. Flohsamenschalen eignen sich nicht nur zur Therapie von Sandkoliken sondern haben sich auch bei ihrer Vorbeugung bewährt. Die Zugabe zum Futter erfolgt hier kurweise für ungefähr 30 Tage.

Die richtige Fütterung bei Sandkolik - MASTERHORSE-Expertentipp

Leidet Ihr Pferd unter den Symptomen wiederkehrender Sandkoliken, sollten Sie als Pferdebesitzer das weitere Vorgehen immer zuerst mit einem Tierarzt besprechen und sich an seinen Therapieplan halten. Damit sich das Pferd nach einer überstandenen Sandkolik vollständig regenerieren kann und um Magen-Darm-Störungen effektiv vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Fütterung des betroffenen Pferdes zu optimieren.

Wie bereits erwähnt, sollte die Fütterung nicht auf sandigen Untergründen erfolgen. Gepflasterte Futterplätze und befestigte Raufen können dabei helfen, die Sandaufnahme während des Fressens zu minimieren.

Um eine reibungslose Darmmotorik zu unterstützen, ist es außerdem unerlässlich, dass dem Pferd ausreichend Heu zur Verfügung steht. Mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht sind ein guter Richtwert, wenn über die Weide nicht mehr viel Gras aufgenommen werden kann.

MASTERHORSE FLOHSAMEN besteht zu 100% aus indischen Flohsamenschalen, die sich zur Vorbeugung von Sandkoliken in der Fütterung bewährt haben. Gegenüber ganzen Flohsamen bieten sie den Vorteil, dass sie quellfähiger sind und so den Sand besser binden. Die enthaltenen Schleimstoffe schützen die Darmschleimhaut außerdem vor mechanischen Reizen und machen den Darminhalt gleitfähig.

Eine kurweise Fütterung von MASTERHORSE FLOHSAMEN über 30 Tage verhindert so, dass sich größere Mengen Sand im Darm des Pferdes ablagern und trägt damit auch zur Darmgesundheit bei. Die Fütterung der reinen Flohsamenschalen sollte immer in eingeweichter Form erfolgen. In der Fütterung eigentlich selbstverständlich, aber nach der Gabe von Flohsamenschalen besonders wichtig: Das Pferd muss ausreichend Wasser zur freien Verfügung haben, da die Schalen große Mengen Flüssigkeit binden können.

Um bei empfindlichen Pferden die Darmtätigkeit zu unterstützen, ist die dauerhafte Fütterung von MASTERHORSE DARMBALANCE sinnvoll. Es enthält eine wertvolle Mischung aus Kräutern und darmaktiven Substanzen, die die Verdauungstätigkeit regulieren und eine gesunde Darmflora unterstützen.


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