Alte Pferde richtig füttern

„Man ist so alt wie man sich fühlt“, der Spruch gilt natürlich auch für Pferde. In Kundengesprächen hören wir manchmal „mein Wallach ist schon älter, er ist 15 oder auch „die Stute ist schon 24, aber noch topfit“. Der Alterungsprozess lässt sich verlangsamen. Aber nicht aufhalten. Denn mit zunehmendem Alter nimmt auch bei Pferden die Regenerationsfähigkeit der Zellen ab. Der Stoffwechsel wird langsamer, die Immunabwehr schwächelt. Lesen Sie im Masterhorse-Expertentipp wie alte Pferde lange fit bleiben und warum die Fütterung ein echter Jungbrunnen sein kann.

Wie alt werden Pferde?

Old Billy, eine Kreuzung aus Shire Horse und Welsh Cob, gilt nicht nur als ältestes Pferd aller Zeiten, er soll auch ungewöhnlich lange gearbeitet haben. 1760 kam das Arbeitspferd im britischen Woolston zur Welt und schleppte mehr als 50 Jahre lang Frachtkähne. Er wurde 1819 pensioniert und starb im unglaublichen Alter von 62 Jahren. Die meisten Pferde werden nicht einmal halb so alt.

Die Lebenserwartung von Pferden liegt in der Regel bei 25 bis 30 Jahren. Ihre aktive Karriere beenden die meisten Vierbeiner weitaus früher. Wie alt ein Pferd wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie medizinischer Versorgung, Fütterung und Nutzung ab. Aber auch Größe und Rasse haben Einfluss. Sehr große und schwere Pferde wie Kaltblüter und Warmblüter leben in der Regel nicht so lange wie kleinere Artgenossen. Arabische Pferde, Ponys sowie robuste Kleinpferde wie Islandpferde und Fjordpferde haben den Ruf, besonders alt zu werden.

Hier einige Faktoren, die den Alterungsprozess beim Pferd beeinflussen:

  • Gesundheit: Chronisch kranke Pferde altern schneller.
  • Arbeitsleistung: Einen Hochleistungssportler hat in der Regel mehr Alterszipperlein als ein schonend gerittenes Freizeitpferd.
  • Pferdetyp: Ponys werden in der Regel älter als Kaltblüter.

Wie bleiben alte Pferde lange fit?

Natürlich wünschen wir uns nicht nur, dass unsere Pferde lange leben. Sie sollen auch möglichst gesund alt werden. Die Basis dafür sind bereits in jungen Jahren eine artgerechte Aufzucht mit viel freier Bewegung an der frischen Luft sowie eine bedarfsgerechte Fütterung. Denn nur auf diese Weise können sich Sehnen, Bänder und Gelenke so gut entwickeln, dass sie viele Jahre belastbar sind.

Der Alterungsprozess beim Pferd

Im Alter verändern sich diverse Stoffwechselprozesse im Körper des Pferdes. Deshalb sollten alte Pferde anders gefüttert werden. So kann das Futter zum Beispiel nicht mehr effizient verwertet werden, wie es in jungen Jahren der Fall war. Generell überwiegen im Körper eines älter werdenden Pferdes die Abbauprozesse, Reparaturprozesse dauern länger als früher. Ein älteres Pferd braucht zum Beispiel länger für den Muskelaufbau als ein 3-jähriger. Die Entgiftungsorgane Leber und Niere haben viele Jahre lang gute Dienste geleistet, auch ihre Effizienz lässt im Alter nach. Eine Folge davon können zum Beispiel angelaufene Beine sein. Viele alte Pferde leiden unter einem schwachen Herzen, ihnen macht ein Wetterumschwung oder Hitze stark zu schaffen. Auch vor den Gelenken macht der Alterungsprozess nicht Halt. Sportliche Belastung führt zu Abnutzung der Gelenke, zudem verliert der Knorpel im Alter an puffender Wirkung; beides sind Arthrose-fördernde Prozesse. Den Alterungsprozess des Pferdes kann man nicht stoppen, aber mit der richtigen Fütterung verlangsamen.

  • INFO TO GO – Fütterung alter Pferde
  • Die Fütterung von Pferde-Senioren orientiert sich hauptsächlich am Ernährungszustand.
  • Ältere Pferde benötigen leicht verdauliche Nährstoffe und hochwertiges Eiweiß, des Weiteren ist eine Extra-Portion Vitamin A, E, Zink und Selen wichtig.
  • Arthrosen, Leber- oder Zahnprobleme benötigen eine besondere Behandlung und ggf. ein spezielles Zusatzfutter.
  • Mit stark abgenutzten Zähnen fällt alten Pferden das Heukauen schwer. Heu-Cobs und Heu-Flakes sorgen dafür, dass das Pferd trotzdem genug Raufutter aufnehmen kann.

Zahnprobleme bei Senioren

Das Gebiss des Pferdes verändert sich mit zunehmendem Alter. Die Kauflächen der Backenzähne nutzen sich ab und der Winkel der Schneidezähne wird steiler. Bis zu einem Alter von etwa 15 Jahren schiebt das Pferd alle Schneide- und Backenzähne nach, der im Kiefer verbleibende Teil wird dadurch immer kürzer. Im Alter hat das Pferd oft abgeschliffene, kurze Zahnstummel im Kiefer mit denen das Zermahlen von faserhaltigem Futter immer schwieriger wird. Die kurzen Zähne sind oft instabil und brechen leicht, die Folge können schmerzhafte Entzündungen sein. Fehlende Zähne, Entzündungen im Maul oder auch erworbene Zahnprobleme beim alten Pferd können dazu führen, dass das Futter nicht richtig gekaut und verdaut werden kann. Ein typisches Zeichen für Zahnprobleme sind die typischen Heu-Knöllchen, die viele ältere Pferde ausspucken. Zahnprobleme beim alten Pferd sind in vielen Fällen die Ursache für Verdauungsprobleme und Untergewicht. Bei erwachsenen Pferden reicht eine Zahnkontrolle alle zwei Jahre aus, bei alten Pferden ist ein jährlicher Kontrolltermin sinnvoll. Liegen gravierende Zahnprobleme beim Pferd vor, so ist es empfehlenswert einen speziellen Pferdezahnarzt zu Rate zu ziehen.

Der Nährstoffbedarf von alten Pferden

„Das Auge des Herren füttert mit“ gilt besonders für ältere Pferde. Während das eine Pferd mit 28 noch mit Heu und Hafer gut klar kommt, braucht ein anderes Pferd bereits mit 23 ein besonderes Futter. Der Energiebedarf geht aufgrund langsamerer Stoffwechselvorgänge und weniger Bewegung i.d.R. zurück, zudem verwertet ein älteres Pferd das Futter schlechter. Deswegen muss sich die Energiezufuhr am Ernährungszustand orientieren. Der Eiweißbedarf steigt um etwa 10-20 % an. Hier sollte auf hochwertiges Eiweiß wie zum Beispiel Sojaschrot, Leinsamen oder Zusatzfutter mit essenziellen Aminosäuren geachtet werden. So wird der Nährstoffbedarf von alten Pferden optimal gedeckt.
Die Empfehlungen für die Mineralstoff- und Vitaminversorgung sollten auf jeden Fall auch bei jung gebliebenen Senioren umgesetzt werden. Die Vitamine A und E sowie die Spurenelemente Zink und Selen braucht das alte Pferd in etwa der doppelten Menge. Zusätzlich sind für Senioren Vitamin C v.a. bei Infektionen und B-Vitamine, z.B. über Bierhefe, sinnvoll.

Tab.: Bedarfswerte für alte Pferde (Warmblut, 600 kg Lebendgewicht pro Tag)

Vitamin A

36000 IE

Vitamin E

1200 mg

Vitamin C

2 g

Zink

970 mg

Selen

2,4 mg

 

Die optimale, altersgerechte Fütterung - Expertentipp 

Raufutter

Älteren Pferden sollten täglich 1,5-2,0 kg Heu pro 100 kg LG gefüttert werden. Liegen Zahnprobleme vor so ist es sinnvoll, eingeweichte HEU-FLAKES oder LUZERNE-COBS zu füttern. Die Menge hängt vom Schweregrad des Zahnproblems ab. Bei komplett zahnlosen Pferden sollte mit 1,5 kg HEU-FLAKES oder Luzerne-Cobs pro 100 kg Körpergewicht gerechnet werden. Loses Heu dient dem Pferd weiterhin als Beschäftigung. Das Heu sollte von guter Qualität und leicht verdaulich sein, zu bevorzugen ist ein nicht zu später erster Schnitt. In einigen Fällen ist Heulage sinnvoll, durch den höheren Feuchtegehalt („weicher“) kann das Pferd sie besser kauen.

Kraftfutter

Viele ältere Pferde kommen mit gequetschtem Hafer gut zurecht. Bei zu dünnen alten Pferden eignen sich zusätzlich noch Gersten- oder Maisflocken. Des Weiteren gibt es diverse Senioren-Müslis, wie z.B. das MASTERHORSE NATURKORN SENIOR, auf dem Markt. Hier wird auf eine besonders gute Verdaulichkeit des Getreides sowie einen angemessenen Proteingehalt Wert gelegt. Bei Zahnproblemen kann das Futter als Brei gegeben werden. Als leicht verdauliche Energiequelle kommen auch Pflanzenöle wie Leinöl in Frage. Die Maximaldosis liegt bei einem 600 kg schweren Pferd bei mehr als 600 ml/Tag.

Zusatzfutter

Um das alte Pferd optimal mit Vitaminen- und Mineralstoffen zu versorgen ist ein Mineralfutter wichtig. MASTERHORSE SENIOR enthält die Vitalstoffe, die ein älteres Pferd vermehrt benötigt; die Aminosäuren Lysin und Threonin unterstützen zusätzlich den Muskelerhalt. Bei Gelenkproblemen haben sich Kräuter mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkstoffen, wie zum Beispiel Teufelskralle oder Ingwer, bewährt. Ein weiteres Problem bei vielen Senioren ist ein schwaches Herz. So leiden viele Tiere bei einem Wetterumschwung oder großer Hitze unter Kreislaufproblemen. Auch hier gibt es ein bewährtes Mittel aus der Natur: Weißdorn. Er kann ohne Probleme über einen längeren Zeitraum gefüttert werden.

Untergewicht: Alte dünne Pferde auffüttern

Gewichtsverlust bei alten Pferden kann viele verschiedene Ursachen haben. Hier einige Beispiele:

-        Mangelnde Energie- und/ oder Eiweißaufnahme.

-        Zahnprobleme.

-        Verwurmung.

-        Schmerzen.

-        Stoffwechselprobleme (z.B. Equines Cushing Syndrom).

-        Kälte, schlechtere Thermoregulation.

Der Ursache des Untergewichts muss natürlich auf den Grund gegangen werden. Sonst nützt die beste Fütterung zum Aufpäppeln des alten Pferdes wenig.

Zu dünne Pferde sollten ausreichend Heu erhalten. Eventuell kann ihnen Heu nach Belieben angeboten werden. Bei Zahnproblemen sind eingeweichte Luzerne-Cobs oder HEU-FLAKES sinnvoll, hochwertiges Pflanzenöl (z.B. Leinöl) ist eine wertvolle Ergänzung in diesem Heu-Brei.
Zu dünne alte Pferde sind häufig mäkelig und fressen schlecht. Ein leckeres Kräutermüsli oder Mash wird in der Regel gut aufgenommen. Ansonsten kann man dem Pferd das Futter mit etwas Malzbier, Apfelmus oder einem Schuss Apfelsaft schmackhaft machen. Maisflocken zeichnen sich durch eine sehr gute Verdaulichkeit und einen hohen Energiegehalt aus, sie eignen sich deswegen sehr gut zum Aufpäppeln von zu dünnen Pferden. Ein Schuss Öl (50 bis 200 ml pro Großpferd und Tag) liefert eine hohe Konzentration an leicht verdaulicher Energie.
Bei zu dünnen alten Pferden wird gerne ein Zuchtstuten-Futter gegeben. Es enthält leicht verdauliche Energie sowie hochwertiges Eiweiß und ist deswegen für einen gewissen Zeitraum auch für Senioren bestens geeignet. Bei Pferden mit Zahnproblemen eignen sich generell Futtermittel, die sich gut als Brei verfüttern lassen, wie zum Beispiel Haferflocken, Weizenkleie (Mash) oder auch Rübenschnitzel.

Ein altes Pferd benötigt oft mehrere Eimer eingeweichtes Futter; um den Verdauungstrakt zu schonen, müssen die Portionen auf mehrere Mahlzeiten (3-5) pro Tag verteilt werden.

Vorbeugung einer Mangelversorgung bei alten Pferden

Einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel bei älteren Pferden vorzubeugen ist mit der Fütterung eines Mineralfutters relativ einfach. Schwieriger wird es mit einer optimalen Energie- und Eiweißversorgung. Gerade im Winter nehmen Pferde leicht ab und man sieht es nicht sofort, da das Pferd ein dichtes Winterfell hat. Deswegen ist es empfehlenswert, das Pferd regelmäßig nach den Gesichtspunkten des Body Condition Scorings abzutasten. So kann man einen Gewichts- und Muskelverlust frühzeitig erkennen und rechtzeitig gegensteuern.

Alte Pferde gesund halten

Zum Anti-Aging Programm für Pferde Senioren gehört auch eine möglichst artgerechte Haltung. Dazu sollten in jedem Fall viel frische Luft, viele Bewegungsanreize, Sozialkontakte zu verträglichen Artgenossen sowie die Möglichkeit zur Futteraufnahme über viele Stunden des Tages gehören. Unverzichtbar sind trockene, zugfreie Unterstände. Denn da ältere Pferde oft ein geschwächtes Immunsystem und Gelenkbeschwerden haben, können sie nasskaltes Wetter und Witterungsumschwünge oft nicht mehr so gut vertragen.

„Brauchen alte Pferde eine Decke?“, ist eine Frage, die in vielen Reitställen im Winter oft gestellt wird. Pauschal lässt sie sich nicht beantworten. Beobachten Sie deshalb gut, wie Ihr Pferd auf Kälte und Regenwetter reagiert. Grundsätzlich macht es Sinn, alte Pferde, besonders, wenn sie dünn sind, an Arthrose oder Muskelverspannungen leiden, mit einer Regendecke vor Nässe zu schützen.

Alte Pferde reiten

Ob und wie stark ein altes Pferd unter dem Sattel beansprucht werden sollte, muss individuell und immer wieder neu entschieden werden. Solange ein Pferd körperlich fit ist, spricht nichts dagegen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass auch gemütliche Ausritte in den Wald eine gewisse Grundkondition und Muskulatur erfordern.


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