Hufrehe beim Pferd - Fruktane im Herbst

Risiko Hufrehe - Fruktane im Weidegras

Fruktane werden im Rahmen der Photosynthese in einer Pflanze gebildet und dienen ihr als Energielieferant. Produziert die Pflanze mehr Energie als sie für das Wachstum benötigt, wird die überschüssige Energie in Form von Fruktanen gespeichert.

Biochemisch betrachtet sind Fruktane langkettige Zuckermoleküle. Zuckerarten wie Saccharose, Dextrose oder Fruktose kann das Pferd mit Hilfe von Enzymen problemlos im Dünndarm verwerten. Dies gilt jedoch nicht für Fruktane, denn den Pferden fehlt ein Enzym für die Aufspaltung.

Nimmt das Pferd auf der Weide größere Mengen an Fruktanen über das Weidegras auf, so gelangen diese leicht fermentierbaren Kohlenhydrate unverdaut in den Dickdarm des Pferdes. Hier werden die auch als Polyfructosen bezeichneten Saccharide mittels Bakterien schnell aufgespalten. Durch die Fermentation kommt es häufig zu einer Übersäuerung im Dickdarm und einem Absterben der physiologischen Darmflora. Dabei entstehen Giftstoffe, die in das Blut gelangen. Das ist häufig der Startschuss für die kaskadenartigen Vorgänge, die schließlich zu einer Hufrehe führen können.

Der Fruktangehalt in einer Pflanze hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Pflanzenart: Grassorten, wie Weidelgräser, bilden höhere Mengen an Fruktane als beispielsweise Wiesenfuchsschwanz oder Knaulgras.
  • Pflanzenbestandteil: Im Stängel ist der Fruktangehalt in der Regel höher als in den Blättern.
  • Temperatur: Höhere Temperaturen führen zu niedrigeren und niedrige Temperaturen zu höheren Fruktangehalten auf der Pferdeweide.
  • Licht: Viel Sonnenlicht steigert die Photosyntheserate und fördert dadurch die Fruktanbildung.
  • Feuchtigkeit: Ist die Pferdeweide zu trocken, steht das Weidegras unter "Stress" und reichert damit vermehrt Fruktane an.
  • Jahreszeit: Die höchsten Gehalte an Fruktan werden im Mai, Oktober und November gemessen.

Hufrehe durch Weidegras – was macht Fruktane im Herbst so gefährlich?

Die Witterungsbedingungen im Herbst sind ähnlich wie im Frühjahr: Viele Tage sind sonnig und die Nächte kalt. Dennoch leiden tendenziell mehr Pferde im Herbst an einer Hufrehe als im Frühjahr. Wie kann dies sein?

Ein Grund dafür ist, dass Pferdehalter im Frühjahr viel vorsichtiger sind. Die Pferde werden langsam angeweidet, um Hufrehe oder Koliken zu vermeiden, die durch die Futterumstellung entstehen könnten. Im Herbst sind die Pferde das Weidegras gewöhnt und die Koppeln abgefressen. Fälschlicherweise gehen viele Pferdebesitzer davon aus, dass hier keine Gefahr mehr besteht. Doch gerade jetzt ist Vorsicht geboten! Kurz abgefressenes Gras steht extrem unter "Stress" und dadurch kommt es zu einer vermehrten Fruktananreicherung in der Pflanze. Hinzu kommen Temperaturschwankungen. Dies führt dazu, dass die Grasstummel zu regelrechten Fruktanbomben werden.

  • INFO TO GO - Fruktane im Weidegras
  • Häufiger Auslöser einer Hufrehe sind Fruktane, sie lösen im Dickdarm ein Umkippen der Darmflora aus. Dies endet in vielen Fällen in einer Hufrehe.
  • Höchstes Reherisiko herrscht an sonnigen Tagen nach kalten Nächten.
  • Besonders gefährdet sind übergewichtige Pferde und Ponys (Insulinresistenz).

Symptome bei Hufrehe und Maßnahmen

Zeigt das Pferd erste Hufrehe-Symptome wie ...

  • es läuft steif oder nur sehr unwillig,
  • sägebockartige Stellung,
  • Trachtenfußung,
  • warme Hufe,
  • stark pulsierende Mittelfußarterie,
  • erhöhter Puls, schwitzen oder zittern,

... dann sollte umgehend der Tierarzt gerufen werden.

Bis dieser eintrifft, helfen folgende Maßnahmen:

  • Das Pferd sollte so wenig wie möglich bewegt werden.
  • Hufe und Beine mit kaltem Wasser (wenn möglich Eiswasser) kühlen.
  • Die Box großzügig und weich einstreuen.
  • Das Pferd liegen lassen.

Hufrehe ist ein Notfall und eine intensive Behandlung in den ersten Stunden kann den Verlauf der Rehe positiv beeinflussen.

Expertentipp - Fütterung bei Hufrehe:

Das Deutsche Weidelgras ist auf vielen Pferdeweiden zu finden. Es bildet eine dichte Grasnarbe und wächst schnell nach. Leider bildet es große Fruktanmengen und ist deswegen vor allem für rehegefährdete Pferde nicht geeignet. Sinnvoll ist eine Neuansaat mit einer fruktanarmen Saatgutmischung. Regelmäßige Ruhepausen für die Weide (etwa einen Monat), Düngung und Weidewechsel sorgen dafür, dass das Gras „stressfrei“ nachwachsen kann und sich dadurch weniger Fruktane im Weidegras anreichern.

Neben einem sinnvollen Weidemanagement hilft auch eine richtige Fütterung und Haltung einer Hufrehe vorzubeugen. Etwas Heu vor dem Weideaustrieb stillt den morgendlichen Hunger und sorgt dafür, dass die Pferde nicht gierig fressen. Bei leichtfuttrigen Tieren tendiert man gerne dazu die Weidezeit zu reduzieren. Das bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Gefräßige Pferde verstehen schnell, dass die Zeit auf der Koppel begrenzt ist und fressen in wenigen Stunden größere Grasmengen als normal. Sinnvoller erscheint bei solchen Pferdetypen eine Fressbremse. Diese sollte gut sitzen und das Trinken dennoch ermöglichen.

Höhere Fruktanmengen belasten die Dickdarmflora und führen zu Toxinbildungen. Diese Giftstoffe müssen in der Leber unschädlich gemacht werden und belasten dadurch den Stoffwechsel. Futterzusätze wie Probiotika (z.B. Stallmeister LeibWächter) oder leberstärkende Kräuter (z.B. MASTERHORSE HEPADURE) helfen die Darmflora wieder aufzubauen und stärken die Leber des Pferdes bei ihrer Entgiftungsleistung. Kombi-Präparate wie zum Beispiel das MASTERHORSE RE-AKTIV enthalten neben Probiotika und Leberkräutern auch noch kreislaufstärkende und durchblutungsfördernde Kräuter sowie wichtige Nährstoffe für die Gesundheit der Pferdehufe. MASTERHORSE RE-AKTIV ist sowohl in der Rehe-Prophylaxe als auch im akuten Fall ein wertvoller Vitalstofflieferant.

Schlanke und gut trainierte Pferde erkranken seltener an einer Hufrehe. Mit täglicher Bewegung und einer bedarfsgerechten Fütterung können Sie das Risiko der Hufrehe deutlich senken.


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