Zecken beim Hund

Zecken beim Hund - Die Zeckensaison hat wieder begonnen

Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Schildzecke lebt vorzugsweise an Rändern von Misch- und Laubwäldern, an Lichtungen und Bächen, mittlerweile aber auch in Gärten und Stadtparks. Sie bewegt sich im hohen Gras, im Unterholz, im Gebüsch und am Boden. Hier wird die Zecke dann von ihren bevorzugten Wirtstieren „aufgesammelt“. In der Regel sind dies die im Wald lebenden Säugetiere, aber genauso auch der dort spazierengehende Hund oder Mensch.

Da Zecken Feuchtigkeit und Wärme mögen, sind sie vor allem nach warmen Regentagen sehr aktiv. Kälte lieben sie weniger, können aber auch im Winter unter Laub oder der Schneedecke überleben. Die weit verbreitete Meinung, dass Zecken im Winter in der Natur absterben, ist daher nicht richtig.

Ganz im Gegenteil: Eine Schneedecke bietet den Spinnentieren sogar Schutz vor dem Erfrieren. Für ihren Entwicklungszyklus benötigen Zecken eine Außentemperatur von etwa 7°C.

Krankheitsüberträger Zecke beim Hund

Die bedeutendsten Krankheiten, die bei einem Zeckenbiss auf die Hunde übertragen werden können, sind Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und die FSME:

Borreliose (Lyme disease): Die Borrelien, eine Bakterienart, werden durch den „Gemeinen Holzbock“ übertragen. Das Krankheitsbild geht mit Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit einher. Im späteren Stadium nach der Krankheitsübertragung kommt es auch zu Gelenkentzündungen und Organschäden.

Babesiose (Piroplasmose): Die übertragenden Protozoen heißen Babesien. Sie werden durch die „Braune Hundezecke“ und die „Bunt- bzw. Auzecke“ übertragen und zerstören die roten Blutkörperchen. Dies hat eine Blutarmut zur Folge. Fieber und Gelbsucht oder Augenentzündungen sind typische Symptome für die Babesiose.

Ehrlichiose (Rickettsiose): Auch die Bakterien der Gattung Rickettsien bzw. Ehrlichien werden von einem Zeckenbiss der „Bunt- oder Auzecke“ übertragen. Sie leben in den Zellen des Immunsystems, den sogenannten Monozyten, und verursachen hohes Fieber, Schwellungen der Lymphknoten, Apathien und im weiteren Stadium auch Abmagerung und erhöhte Neigung zu Blutungen.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Diese Viren werden durch den „Gemeinen Holzbock“ vor allem auf den Menschen übertragen. Beim Hund ist diese Erkrankung eher selten; tritt sie jedoch auf, sind die klinischen Symptome hohes Fieber, Mattigkeit und Bewegungsstörungen.

Wie haftet sich die Zecke am Hundekörper an?

Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie warten vielmehr im Gras, bis sie von ihrem Wirt abgestreift werden. Der Hund sammelt sie beim Spaziergang regelrecht ein. Da Hunde häufig mit der Nase am Boden schnüffelnd laufen, haften sich die Zecken vor allem im Bereich von Kopf, Hals und Schultern an. Es ist also sinnvoll, den Hund nach den Spaziergängen besonders in diesen Bereichen auf Zecken abzusuchen.

Mit ihren scherenartigen Klauen am Kiefer ritzt die Zecke die Haut ihres Wirtes auf, so dass eine kleine Hautwunde entsteht. Dort hinein schiebt sie dann ihren „Stachel“ und sondert über diesen Speichel ab. Zeckenspeichel enthält

  1. einen sogenannten Gerinnungshemmer; dieser fördert den Blutfluss an der Einstichstelle und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Saugrüssel der Zecken nicht verstopft.
  2. „Klebstoff“, der die Mundwerkzeuge fest in der Haut des Wirtes verankert; so hilft dem Hund auch kein kräftiges Schütteln mehr – wenn die Zecke einmal „angedockt“ hat, sitzt sie so lange fest, bis sie satt ist und sich fallen lässt.
  3. ein lokales Betäubungsmittel, das verhindert, dass der Wirt den Zeckenstich überhaupt bemerkt.
  4. einen Entzündungshemmer; dieser unterdrückt das Immunsystem an der Einstichstelle, so dass die Zecke nahezu ungehindert bis zu einer Woche lang Blut saugen kann.

Hunde impfen gegen Zecken?

Immer wieder wird in Hundekreisen darüber diskutiert, ob man seinen Hund zum Schutz vor Folgeerkrankungen gegen Zecken impfen lassen sollte. Gegen Zecken gibt es jedoch keine Impfung. Allenfalls gegen die übertragenen Krankheiten wie die Lyme-Borreliose. Ob eine Impfung gegen die Borreliose sinnvoll ist, sollten sie ausführlich mit Ihrem Tierarzt klären.

Eine neue Zecke in Deutschland: die Hyalomma

Zur Gattung der Hyalomma-Zecken gehören zwei Arten, die sich aktuell in Deutschland ausbreiten: Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes. Einen deutschen Namen haben die beiden bisher noch nicht. Die Universität Hohenheim beschäftigt sich intensiv mit den beiden eingeschleppten Zecken.

Experten vermuten, dass diese auf Zugvögeln zu uns gekommen sind. Häufiger als jemals zuvor hat man sie im Rekordsommer 2018 gefunden – an Tier und Mensch. Und auch in diesem Jahr tauchen sie immer wieder auf. Ob sie sich auf Dauer bei uns in Deutschland „einnisten“, ist den Forschern bisher noch nicht klar.

Entdecken wir an unseren Hunden eine Zecke, lässt sich die Hyalomma aufgrund ihrer Größe und der braun-gelb gestreiften Beine leicht von unseren heimischen Arten unterscheiden. Bis zu eineinhalb Zentimetern groß kann sie werden – und das, ohne Blut gesaugt zu haben. Und auch ihr Verhalten ist „anders“: Im Vergleich zu den bisher in Deutschland lebenden Zecken, die einfach im Gras auf ihren neuen Wirt „warten“ und, wenn dieser vorbeistreift, einfach an ihm haften bleiben, macht die Hyalomma aktiv „Jagd“ auf ihre Beute.

In Erdlöchern lauert die aktive Zecke einfach so lange ab, bis sie eine Bodenerschütterung wahrnehmen kann. Sogenannte „Warmblüter“ wie Hunde, Pferde oder Menschen erkennt sie dann bereits aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern mit den Augen oder chemischen Sinnen. Ihr ausgespähtes Opfer kann die Hyalomma dann über mehrere hundert Meter verfolgen. Die beiden Zeckenarten können außerdem neue, gefährliche Krankheiten wie das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber übertragen.

Um die Ausbreitung und mögliche Gefahren durch die neue Zeckenart zu erforschen und im Nachgang natürlich auch ihre Verbreitung einzudämmen, bittet die Universität Hohenheim um Mithilfe. Sie haben eventuell ein Exemplar der Hyalomma an Ihrem Hund gefunden? Dann entfernen sie die festgebissene Zecke am besten genau wie ihre europäischen Artgenossen mit Zeckenzange-, Karte oder Pinzette.

Verpackt in einen kleinen, fest verschlossenen Containern darf diese gerne an die Universität Hohenheim geschickt werden (Adresse: Universität Hohenheim, Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Fachgebiet für Parasitologie, Emil-Wolff-Straße 34, 70599 Stuttgart).

Hier können Sie im Notfall oder bei Unsicherheiten auch noch weitere Informationen online finden (www.uni-hohenheim.de).

  • INFO TO GO – Zecken beim Hund
  • Suchen Sie den Hund gleich nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken ab; wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, am besten noch vor Ort.
  • Nehmen Sie eine kleine Packung Feuchttücher und eine Zeckenpinzette immer mit, wenn Sie unterwegs sind; so fällt das Entfernen leichter.
  • Schützen Sie ihren Hund mit einem geeigneten Zeckenmittel.
  • Wenn Ihr Vierbeiner gerne und häufig schwimmt, sollten Sie den Zeckenschutz häufiger erneuern, denn durch das Wasser geht die Wirksamkeit schneller verloren.

Was tun bei einem Zeckenbiss?

Je schneller die Zecken gefunden und entfernt werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass krankmachende Erreger ins Blut gelangen. Bei Hunden mit längerem Fell ist das natürlich mühsamer als bei kurzhaarigen Hunden, da die Zecken sich in langem Fell besser verstecken können. Auf keinen Fall sollte in der Hoffnung, die Zecken würden daran ersticken, Klebstoff oder Öl verwendet werden. Es würde viel zu lange dauern, bis sie ersticken und ihre Erreger werden trotzdem übertragen.

Deshalb müssen die Plagegeister möglichst schnell und am besten mechanisch entfernt werden. Dafür eignen sich spezielle Zeckenzangen wie die MASTERDOG Zeckenpinzette am besten. Damit sollte man die Zecke so nah wie möglich am Hundekörper packen und mit einer leichten Drehbewegung vorsichtig herausziehen.

Können Hunde allergisch auf Zeckenbisse reagieren?

Ja, das können sie in der Tat. Dafür verantwortlich ist in den meisten Fällen der bereits erwähnte Gerinnungshemmer im Zeckenspeichel. In leichten Fällen kommt es, wie bei uns Menschen auch, bei den Hunden zu Entzündungen an der Einstichstelle.

Daraus können sich in der Folge nässende oder eitrige Wundstellen entwickeln, welche im weiteren Verlauf oft dicke Krusten bilden. Diese Wunden brauchen teils mehrere Wochen, um vollständig abzuheilen. Schwellungen treten in vielen Fällen auch ohne allergische Reaktion auf – klingen diese aber nicht innerhalb von zwei Tagen nach dem Entfernen der Zecke ab, können sie einen Hinweis auf eine Allergie sein.

Auch ein gewisser Juckreiz gilt nach einem Zeckenbiss als normal. Im Rahmen einer Allergie hören die Hunde oft nicht mehr auf, sich an der Einstichstelle zu kratzen oder zu lecken, so dass dort oft das Fell ausgeht. Bei einer schwerwiegenden Allergie kann es beim Hund zu den klassischen Symptomen einer allergischen Reaktion kommen.

Dazu zählen:

  • Mattigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Hautreaktionen (nicht nur an der Einstichstelle)
  • Schwellung der Schleimhäute
  • schwerer Atem
  • Husten, ggf. Schnupfen
  • Schüttelfrost


In selteneren Fällen können auch eine Ohnmacht oder ein oder anaphylaktischer Schock auftreten. Zudem kann es zu einer sogenannten „Zeckenparalyse“ kommen, bei der die allergische Reaktion sogar Schäden an Muskulatur und Nerven herbeiführen kann.

In Folge kommt es zu Lähmungserscheinungen, die sich entweder auf kleinere Bereiche (z.B. eine Pfote) aber auch auf Atemsystems oder den Herzmuskel auswirken können. Eine solche Paralyse kann sogar zum Tod führen. Daher sollte bei Verdacht auf eine Zeckenbissallergie umgehend der behandelnde Tierarzt hinzugezogen werden.

MASTERDOG-Expertentipp:

Je schneller Sie die Zecke beim Hund finden und entfernen, desto geringer ist die Chance, dass sie Krankheitserreger überträgt. Bei kurzhaarigen Hunden hat es sich bewährt, mit einem Feuchttuch über das Fell zu streichen. Auf dem weißen Tuch sieht man dann die dunklen Zecken, die sich dort angehaftet haben, sehr gut und kann sie direkt mit dem Tuch entsorgen.

Zecken beim Hund - wirksam vor Stichen schützen!

Die Frage stellt man sich als Hundebesitzer alle Jahre wieder: Welches Mittel bietet meinem Tier den bestmöglichen Schutz? Es gibt heute viele unterschiedliche chemische und natürliche Anti-Zecken-Mittel. Vom Halsband über Sprays, Repellents, oder Ergänzungsfuttermittel. Wer kein sogenanntes „spot-on“ vom Tierarzt oder andere chemische Mittel verwenden möchte, kann auf einige Alternativen zurückgreifen.

Die dosierte Fütterung von CANIPUR-knobletten oder MASTERDOG-SCHWARZKÜMMELÖL bietet durch die Ausdünstung eines für die Zecke ungeliebten Geruchs einen natürlichen Schutz gegen die Parasiten. Auch Mittel, die den natürlichen Wirkstoff Geraniol enthalten, wie z. B. das ZEDAN Super Plus ist eine Alternative zur chemischen Variante.


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