Spat beim Pferd

Spat beim Pferd - Ursachen, Symptome und Behandlung

Spat ist eine unheilbare, fortschreitende Gelenkerkrankung. Die Diagnose Spat bedeutet meistens nicht das Aus als Reitpferd. Die richtige tierärztliche Behandlung, Haltung und Fütterung sowie ein angemessenes Bewegungsprogramm können die Symptome wesentlich verringern und zur verbesserten Lebensqualität des Pferdes beitragen. Lesen Sie in diesem MASTERHORSE-Expertentipp mehr zum Thema Spat beim Pferd.

Spat bei Pferden – was ist das?

Spat, oder auch Knochenspat genannt, ist eine Form von Arthrose und betrifft ein oder beide Sprunggelenke des Pferdes. Spat ist ein Überbegriff für diverse entzündliche bzw. chronische Erkrankungen am Sprunggelenk und zählt zu den „degenerativen Gelenkerkrankungen“ beim Pferd, also eine durch Verschleiß entstehende Veränderung am Gelenk.

Spat leitet sich vom althochdeutschen Begriff „Spatz“ ab, welches Knochen oder Knoten bedeutet. Es spielt auf die typischen Knochenauftreibungen an, die bei einem fortgeschrittenen Spat an der Innenseite der Sprunggelenke zu finden sind. Das Sprunggelenk ist sehr komplex aufgebaut und besteht aus mehreren kleinen Knochen und Gelenken. Bei Spat entwickeln sich im Gelenk schmerzhafte Entzündungen, die zu Lahmheiten beim Pferd führen. Durch die chronische Entzündung geht das stoßdämpfende Knorpelgewebe kaputt. Der darunterliegende Knochen verändert und verbindet sich mit anderen Knochen. Am Ende des Verknöcherungsprozesses ist das Gelenk steif und das Pferd in vielen Fällen schmerzfrei. Das besondere beim Spat sind die Spat-Schübe. Das Pferd läuft phasenweise sehr gut und lahmfrei, dann folgt wieder eine Periode mit Schmerzen und deutlicher Lahmheit.

Ursachen für eine Spaterkrankung beim Pferd

Das Sprunggelenk hat u.a. die Aufgabe, Druck- und Schubkräfte abzufangen. Bei hoher Belastung kommt es immer wieder zu kleinen Stauchungen, Rotationen der Knochen und vermehrtem Zug an den Gelenkbändern, damit wird die Entstehung von Spat begünstigt, weshalb vor allem Sportpferde und ältere Pferde unter Spat leiden. Bei Trabrennpferden ist Spat quasi eine Berufskrankheit. Aber auch unter stark beanspruchten Dressurpferden, Springpferden, Galoppern und Westernpferden (v.a. Reiningpferde) ist die Diagnose Spat weit verbreitet.

Pferde mit Fehlstellungen der Hinterbeine wie „kuhhessig“ oder einem bodenweiten Stand sind durch die anatomisch bedingte Fehlbelastung anfälliger für Spat. Auch Pferde mit schmalen, dünnen Sprunggelenken erkranken häufiger daran als Tiere mit kräftigen, gut entwickelten Sprunggelenken. Eine falsche Fütterung begünstigt ebenfalls die Entwicklung von Spat. So wird bei Trabern die energiereiche Fütterung in jungen Jahren in Verbindung mit der hohen Spatanfälligkeit gebracht. Aber auch Imbalancen oder Mangel an Mineralstoffen oder Proteinen können zur Erkrankung von Spat beitragen. Hormonelle Störungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion beim Fohlen, scheinen ebenfalls Spat zu begünstigen.

Die Symptome bei Spat

Spatpferde kommen nach einer Ruhephase steif und lahm aus der Box. Das Ganze bessert sich deutlich, wenn das Pferd sich bewegt und warm wird. Spat beim Pferd entwickelt sich schleichend, so dass gerade in der Anfangsphase die Ursachenfindung schwierig ist. Bei Spat entlastet das Pferd die schmerzenden Hinterbeine, bzw. winkelt das Sprunggelenk nicht stark an. Auch das Gangbild des betroffenen Pferdes verändert sich: Die Schritte und Tritte werden im Vergleich merklich kürzer als üblich.

Dazu verändert sich das Pferd auch bei der Arbeit unter dem Sattel: Es zeigt einen verspannten Rücken und gerade die Übergänge und Tempowechsel fallen ihm merklich schwerer. Der Trab wird zusehends schwungloser, Springpferde fangen nicht selten an zu verweigern. Das Bild über dem Sprung verschlechtert sich zusehends. Reining-Pferde tun sich mit schnellen Wendungen und Stopps schwer, Traber galoppieren bei höherem Tempo oder in Wendungen an.

Betroffene Pferde fußen auf der Hufspitze, so dass die Zehe bzw. das Hufeisen vermehrt abgenutzt wird. Nicht selten lässt sich beobachten, dass sie dazu beginnen, mit einem oder mit beiden Hufen zu schleifen, was dazu führt, dass sie vermehrte stolpern. Im Laufe der zeit wird das Becken dann merklich schiefer und das Pferd zeigt einen Rückgang der Rücken- und Kruppenmuskulatur.

In leichten Fällen läuft sich das Pferd nach etwa 10-20 Minuten ein und kann oft normal geritten werden; ist der Spat beim Pferd jedoch schon weit fortgeschritten, so verstärken sich die Symptome. Des Weiteren ist zu beobachten, dass die Lahmheit nach einer intensiven Trainingseinheit stärker ist und sich nach einem Ruhetag wieder bessert. Mit dem Fortschreiten der Krankheit treten auch die typischen knöchernen Veränderungen („Exotosen“) an der Innenseite des Sprunggelenks auf.

  • INFO TO GO - Spat bei Pferden
  • Spat beim Pferd ist eine Form von Arthrose, betrifft die Sprunggelenke welche im Verlauf der Krankheit verknöchern.
  • Mit der Diagnose Spat müssen die Haltung, der Beschlag, das Bewegungsprogramm und die Fütterung optimiert werden.
  • Teufelskralle, Ingwer und andere Gelenkkräuter sind wertvolle Futterzusätze bei einem Pferd mit Spat.

Diagnose Spat – was ist zu tun?

Spat beim Pferd ist eine Erkrankung, die sich schleichend entwickelt. Gerade in der Anfangsphase ist es schwer, eine konkrete Ursache für die Lahmheit zu finden. Als erstes wird sich der Tierarzt das Pferd sowohl in Ruhe als auch in Bewegung anschauen und die entsprechenden Symptome feststellen Der nächste Schritt ist die so genannte „Spatprobe“. Hierzu wird das Hinterbein für etwa eine Minute hochgehalten und extrem gebeugt. Anschließend muss das Pferd einige Meter traben. Liegt eine Spätveränderung vor, so lahmt das Pferd deutlich.

Je nach Schweregrad wird die Lahmheit nach mehreren Tritten besser oder das Pferd lahmt weiter. Eine Lahmheit nach der Spatprobe kann allerdings auch durch andere Gelenkprobleme ausgelöst werden. Hier muss nun der Tierarzt im Auschlussverfahren herausfinden, welches Gelenk die Lahmheit verursacht. In der weiteren Untersuchung kommt u.a. die diagnostische Anästhesie zum Einsatz. Hierbei werden jeweils unterschiedliche Nervenstränge kurzzeitig betäubt. Wird der Nerv getroffen, der auf die Quelle der Lahmheit hindeutet, so geht das Pferd lahmfrei. In der Regel wird der Verdacht durch eine Szintigrafie oder Röntgen untermauert. Anhand der Röntgenbilder können Veränderungen am Knochen sowie beginnende Exotosen problemlos dargestellt und der Zustand des Sprunggelenks beurteilt werden.

Behandlung von Spat bei Pferden

Spat ist nicht heilbar. Ziel der Behandlung bei Spat sollte es daher sein, das Fortschreiten der degenerativen Gelenkveränderungen so lange wie möglich aufzuhalten, indem die Entstehung von Entzündungen im Sprunggelenk verhindert und die Regeneration der betroffenen Strukturen bestmöglich unterstützt wird. Gerade die rechtzeitige Behandlung bei beginnendem Spat ist für den Erfolg besonders wichtig.

Weitere Maßnahmen bei Spat sind Wärme und die richtige Hufbearbeitung. Wärmende Salben oder spezielle Spat-Gamaschen bringen Wärme an das Gelenk und lindern den Schmerz. Ein guter Hufschmied oder Hufpfleger wird den Huf so bearbeiten, dass das Pferd leichter über die Zehe abrollen kann und dadurch eine schmerzende Streckung des Sprunggelenks reduziert wird. Der orthopädische Beschlag hat deswegen in der Regel eine Verdickung an den äußeren Hufeisenschenkeln. Pferde mit Spat leiden an wiederkehrenden, schmerzhaften Spat-Schüben. Häufig treten diese bei nass-kalter Witterung auf. In dieser Phase kann man den betroffenen Tieren das Leben mit schmerzstillenden Medikamenten oder pflanzlichen Präparaten wie Ingwer oder Teufelskralle leichter machen. Vorsicht bei längerfristiger Gabe von Medikamenten mit dem Wirkstoffen Phenylbutazon oder Meloxicam: Sie schlagen leicht auf den Magen und belasten Leber sowie Nieren. Pflanzliche Mittel sind auf Dauer für den Verdauungstrakt und die Entgiftungsorgane verträglicher. Die starken Medikamente kann man für schmerzhafte Spatschübe bereithalten.

Es gibt noch weitere Methoden und Operationen (z.B. Spatschnitt nach Wamberg) zur Behandlung von Spat. Welches Verfahren für das eigene Pferd in Frage kommt, sollte mit dem behandelnden Tierarzt geprüft werden. Neben der konventionellen Behandlung gibt es wirkungsvolle alternative Heilmethoden wie zum Beispiel Blutegel. Der Speichel der kleinen Helfer enthält wirksame Substanzen, die entzündungshemmend, schmerzlindernd, antibiotisch und blutverdünnend wirken. Des Weiteren helfen Akkupunktur oder auch eine physiotherapeutische Behandlung, Blockaden und Verspannungen zu lösen. Damit wird das Wohlbefinden des Pferdes deutlich gesteigert.

Haltung des Pferdes bei Spat

Pferde sind Lauftiere, das gilt auch für Pferde mit der Diagnose Spat. Sie brauchen Platz und Bewegung sowie dem Gesundheitszustand angepasstes Training. Reine Boxenhaltung ist für ein Pferd mit Spat zu vermeiden. Es sollte wenigstens eine große Box mit täglichem Auslauf auf einem Paddock oder einer Koppel haben. So kann es sich frei bewegen und enge Wendungen weitestgehend vermeiden. Eine Gruppen- bzw. Offenstallhaltung ist für Spat-Patienten ebenfalls sehr sinnvoll. Hier ist eine homogene und ruhige Gruppe zu bevorzugen. Das Pferd muss die Möglichkeit haben zu ruhen, wenn die Gelenke wehtun. In akuten Enzündungsphasen kann der Tierarzt mit entzündungshemmenden, schmerzstillenden Mitteln helfen. Auch der Schmied ist in diesen Zeiten gefragt, denn nicht selten kann er mit einem entsprechend umgestellten Beschlag das betroffene Gelenk entlasten und das Laufen damit deutlich erleichtern.

Ein Pferd mit Spat reiten

Wie intensiv ein Pferd mit Spat geritten werden kann hängt vom Einzelfall ab. Bei weit fortgeschrittenem Krankheitsverlauf von Spat ist häufig nur ein gemütlicher Ausritt möglich. Aber vor allem Pferde mit beginnendem Spat können noch fast normal geritten werden.

Folgendes sollte man beim Reiten eines Pferdes mit Spat beachten:

Stellt sich in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt heraus, dass das Pferd trotz Spat-Erkrankung noch geritten werden kann, sollte man das Training in jedem Fall an die Bedürfnisse des Tieres anpassen. Hierbei sollte man auf eine ausreichend lange Zeit des Aufwärmens im Schritt achten. Diese sollte mindestens 15 bis 20 Minuten andauern. Im Anschluss sollte das Pferd in jedem Fall sanft über den Rücken gearbeitet werden. Es empfehlen sich lange, gerade Linien; enge Wendungen und Volten dagegen sollten nicht mehr auf dem Programm stehen. Ebenso sollten plötzliche Richtungswechsel, Stopps oder Spins komplett vermieden werden. Auch die Arbeit mit Cavaletti oder gar Sprüngen gehört bei der Diagnose Spat der Vergangenheit an.

MASTERHORSE-Expertentipp – die richtige Fütterung bei Spat

Eine Unterversorgung oder ein Ungleichwicht der Mineralstoffe kann Spat beim Pferd begünstigen. Hier spielen vor allem die zwei wichtigsten Knochenmineralstoffe Calcium und Phosphor eine wichtige Rolle. Es geht nicht nur um die absolute Versorgung, sondern auch um das Calcium-Phosphor-Verhältnis in der Gesamtration. Im optimalen Fall liegt es bei 2:1, sollte aber 1:1 oder 3:1 nicht unter- bzw. überschreiten. Vor allem eine phosphorlastige Fütterung trägt zur Demineralisierung des Knochens bei und fördert die Spatbildung. Phosphorreiche Futtermittel sind vor allem Maissilage, Getreide und Kleieprodukte. Bekommt das Pferd größere Mengen phosphorreicher Futtermittel, so sind ein calciumreiches Mineralfutter bzw. calciumreiche Futtermittel (z.B. Luzerne) zum Ausgleich des Ca:P-Verhältnisses empfehlenswert. Bei Renn- und Jungpferden besteht ein Zusammenhang zwischen energiereicher Fütterung und Anfälligkeit für Spat. Auch bei älteren Pferden sollte die Energie- und Eiweißversorgung ebenfalls dem Bedarf angepasst sein.

Wertvolle Dienste leistet die Phytotherapie im Futtertrog. Heilkräuter wie Teufelskralle, Ingwer, Weidenrinde oder Ulmenspierkraut haben entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Ähnliches gilt für Öle mit einem hohen Gehalt an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, wie zum Beispiel Leinöl. Chondroitin und Glucosamin sind Nährstoffe für den Gelenkknorpel und sind vor allem bei beginnendem Spat sehr effektiv. Sie sind u.a. in neuseeländischer Grünlippmuschel enthalten oder werden als Monokomponenten Futtermitteln wie dem MASTERHORSE REPAR G zugesetzt. Auch Kombinationspräparate mit neuseeländischer Grünlippmuschel und natürlichen Kräuter, wie zum Beispiel das MASTERHORSE GSM-PLUS, haben sich bei Pferden mit der Diagnose Spat bewährt.

Vorbeugen von Spat

Das A und O in der Spat-Prophylaxe ist:

  • eine nährstoffbilanzierte Fütterung,
  • ein dem Leistungsstand des Pferdes angepasstes Training,
  • eine ausreichend lange Aufwärmphase
  • und eine korrekte Hufberarbeitung.

Liegt allerdings ein Stellungsfehler der Hinterbeine vor, so helfen kurweise Gaben von Chondroitin, Glucosamin oder auch neuseeländischer Grünlippmuschel das Gelenk geschmeidig zu halten. Das gleiche gilt für Pferdefreunde, die ein Pferd aus dem Turnier- oder Rennsport übernehmen. Hier wurden die Gelenke sicherlich großen Belastungen ausgesetzt und können eine Unterstützung seitens der Fütterung über ein Spezial-Präparat wie zum Beispiel das MASTERHORSE REPAR G vertragen.

Spat ist nicht heilbar, deswegen ist für viele Pferdebesitzer die Diagnose im ersten Moment ein Schock. Doch mit der richtigen Haltung und Bewegung, speziellen Futtermitteln und Medikamenten kann man die Symptome in vielen Fällen in den Griff bekommen und das Pferd noch lange reiten.


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